Hasse Roßbach Hasse Roßbach: Sonniges Zelt mit Frühstück und nervigem Solarwecker
Roßbach/MZ. - Gegen halb zehn ist es mit der Nachtruhe endgültig vorbei. Dann blinzelt die Sonne nicht nur, sondern scheint mit voller Kraft aufs Zelt, so dass Tino und Norman klein beigeben. Gegen diesen Wecker haben sie keine Chance. Die beiden 19-jährigen Merseburger zelten gemeinsam mit einigen Kumpels an der Hasse. "Seit vier Jahren schon, hier ist doch alles auf der Nase", meinen sie und finden es immer noch gut. Baden ist bei den Zeltplatzgebühren (Jugendliche bezahlen am Tag neun, im Zweimannzelt sieben Mark) inclusive. Das sei o.k., wie die Anlage überhaupt, und mit den Nachbarn gibt´s keine Probleme. Einziger Kritikpunkt: der Basketballkorb, der vor einem Jahr noch da war, fehlt. Bei diesem Bilderbuch-Sommerwetter zieht es täglich nicht nur Hunderte, sondern Tausende an die Hasse. Sowohl Tagesgäste als auch Dauercamper und Kurzurlauber fühlen sich wohl. "Rund 2000 Besucher haben wir jetzt täglich", verrät Harald Günther, Geschäftsführer der Einrichtung.
"Am Sonnabend und Sonntag waren es sogar jeweils 5000, und trotzdem war noch Platz auf der Wiese", lacht er. Als Reaktion auf den Andrang wurden unbürokratisch die Öffnungszeiten geändert; an solchen heißen Tagen kann von 8 bis 21 Uhr gebadet werden. Den FKK-Strand im hinteren Teil gibt es übrigens immer noch, er ist nach wie vor gut besucht. Das Wasser im See hat sich mittlerweile ganz schön aufgeheizt, zeitweise werden 26 Grad gemessen. Dann lässt Günther zusätzlich Frischwasser einlaufen. Erstmals, berichtet er stolz, habe das Hasse-Wasser in diesem Jahr bei der Kontrolle die höchste Qualitätsstufe erreicht - die eins. Und schwärmt davon, wie herrlich es ist, morgens in die glasklaren Fluten zu tauchen. Dieses Gefühl kosten auch die Camper gern aus. Die beiden Plätze für Dauer- mit 100 und Kurzcamper mit 25 Stellflächen sind voll belegt. Und für die Bungalows liegen Voranmeldungen bis September vor. "Wer einmal hier war, kommt immer wieder", wissen Petra und Mario Zwirner aus Erfahrung und schwärmen vom Urlaub im Wohnmobil.
1993 gaben ihnen Bekannte den Tip mit der Hasse, seither fuhren sie regelmäßig mit dem Zelt hierher. Im vorigen Jahr kauften die Hallenser dann den Wohnwagen und reihten sich ein in die Phalanx der Dauercamper. Nein, sie vermissen gar nichts, beteuern sie. Alles sei da, sogar Waschmaschinen. Zum Einkaufen fahren sie nach Braunsbedra, und wenn es kühler wird, werden statt Sonnenschirm die Rollerblades rausgeholt - die Anlage ist ja in Blicknähe. Der 11-jährige Patrick hat schnell Anschluss gefunden, und sogar der 18-jährige Bill kommt öfter mit Freunden und baut gleich nebenan sein Zelt auf. "Besser kann es woanders im Urlaub auch nicht sein", finden Zwirners. Vor allem, wenn Klärchen es so gut meint wie in diesen Tagen.