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Handball Handball: Zwei «Miese» für Barnstorf-Diepholz

Von HERBERT HÖSLER 19.04.2009, 15:37

BARNSTORF-DIEPHOLZ/MZ. - Das brachte bisher nur der VfL Fredenbeck zustande. Mit diesem Doppelpunktgewinn wurde die bisherige Erfolgsserie der Köthener in der Mühlenkamphalle eindrucksvoll fortgesetzt - und das trotz der Roten Karten gegen Christian Lingk (8. Minute), Martin Lux (50.) und René Uelsmann (60.). Mit diesem Doppelpunktverlust musste der Gastgeber auch seine Tabellenführung an den VfL Edewecht, der den SV Oebisfelde besiegte, abtreten.

Die Köthener konnten in diesem hochdramatischen Spiel die ständige Führung des Gastgebers dreimal ausgleichen (3:3 / 6., 7:7 / 19. und 26:26 / 59. Minute) und ihn schließlich 47 Sekunden vor dem Schlusspfiff durch Sebastian Retting vom ersten Tabellenrang stürzen. Die HG 85 lag im gesamten Spiel vor etwa 400 Zuschauern nicht mehr als vier Tore zurück, weil sie sich kampfeswillig mit Biss und Leidenschaft nie aufgab. Den Hausherren gelang nach dem einzigen Treffer von Kreisläufer Steven Schäfer zum 26:24 / 56. kein weiterer. Hingegen trafen bei der HG 85 Köthen gleich drei: Roman Bruchno, René Uelsmann und Sebastian Retting (je 1) überwanden Torhüter Mario Mohrland und lösten somit einen unbeschreiblichen Siegesjubel bei Spielern und Verantwortlichen der HG 85 aus. Schließlich bot die Nefe-Sieben, mit viel Emotionen und Adrenalin ausgestattet, dem Tabellenführer großartig Paroli. Diese positive Einstellung zählte am Ende zu den Vätern des Erfolges.

Hauptgrund des Sieges war ein Plus in den entscheidenden Phasen der Finalminuten dieser Partie, das Übersicht und Cleverness hieß und das die Köthener routiniert in die Waagschale warfen. In prächtiger Wurflaune zeigten sich Roman Bruchno, René Uelsmann, Sebastian Retting und Ralf Stojan. Letzterer erzielte mit vier Toren seine höchste Saisontrefferzahl. Beim Gastgeber trafen Michael Feldmann und Marek Saloka (je 5 / 2) am häufigsten. Auffallend: Im HSG-Team waren bei drei Siebenmetersituationen die Schützen mit Angst infiziert und verfehlten das HG 85-Gehäuse: Michael Feldmann (19.) Minute, Marek Saloka (30.) und Kim Pansing (48.).

Das Spiel nahm zunächst seinen erwarteten Verlauf. Der Gastgeber ging durch seine beiden Haupttorschützen Nils Mosel (2) und Michael Feldmann (1 / 1) in Führung, die die Köthener in Unterzahl durch René Uelsmann (2) und Robert Kreller (1) bis zur 10. Minute zum 3:3 ausglichen. Zwei Minuten zuvor schickten die beiden Referees Grobe / Kinzel den Köthener Mittelmann Christian Lingk zum Duschen - wie von den Gastgebern im Nachhinein bewertet, zu hart bestraft. Beim Stand von 13:9 (26.) für den Gastgeber legte Trainer Enrico Nefe das erste Mal den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch, um seine Jungs neu auszurichten. Die zweite Zeitstrafe gegen Sebastian Retting kurz vor dem Halbzeitpfiff erforderte in der Pause taktische Konsequenzen in der HG- Abwehr. Nach der 17:13-Führung der HSG in der 35. Minute rückte Ralf Stojan in den Focus. Er viermal, Robert Kreller und Rene Uelsmann (je 1) erzielten den 22:19-Zwischenstand. Zehn Minuten vor Schluss zückten die Schiedsrichter ein zweites Mal Rot, diesmal gegen Martin Lux. Trotz der erneuten Unterzahl trafen Sebastian Retting und René Uelsmann zum 23:22 (52.). In den letzten vier Minuten katapultierten die Köthener den haushohen Favoriten dann aus dem Rennen.

HG 85 Köthen: Patrick Tuchen, Sebastian Loske ; Roman Bruchno 6, Andreas Grube 3, Thomas Karl,Robert Kreller 3, Christian Lingk, Martin Lux, Sebastian Retting 5 / 1, Ralf Stojan 4, Rene Uelsmann 6 / 2, Robert Wagner; HSG Barnstorf-Diepholz: Mario Mohrland, Olaf Sawicki; Marek Saloka 5 / 2, Lars Giesen, Nils Mosel 4, Christian Koslowski, Ulf Grädtke 3, Sigitas Stropus 4, Steven Schäfer 1, Michael Feldmann 5 / 2, Tobias Meyer, Kim Pansing 1 / 1, Finn Richter 3; Siebenmeter: HSG Barnstorf- Diepholz 8 / 5 - HG 85 Köthen 3 / 3; Zeitstrafen: HSG Barnstorf- Diepholz 2 - HG 85 Köthen 6.