Handball Handball: WM 2005 nicht in Deutschland

St. Petersburg/MZ. - In der Zarenstadt St. Petersburg ist für den deutschen Handball der Traum vom größten WM-Spektakel aller Zeiten wie eine Seifenblase zerplatzt. Der krasse Außenseiter Tunesien erhielt den Zuschlag für die 18. Weltmeisterschaft der Männer 2005. "Unglaublich, was hier abgelaufen ist. Das ist ein Schlag gegen den Handball, den der Weltverband IHF zu verantworten hat", wetterte Bundestrainer Heiner Brand, der die Niederlage nicht fassen konnte.
Die deutsche Delegation stand nach ihrer hochkarätigen Bewerbung mit leeren Händen da, war über das Ergebnis wütend und fühlte sich verschaukelt - vor allem von IHF-Präsident Hassan Mustapha. Der Ägypter soll ein falsches Spiel getrieben haben. "Mustapha wird von uns künftig nicht mehr unterstützt", kündigte der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), Ulrich Strombach, an. Nur 44 der 90 Delegierten votierten für Deutschland, 46 Stimmen fielen auf Tunesien. Russland, Rumänien und Norwegen hatten ihre Bewerbung im Vorfeld zurückgezogen. Die Russen spekulierten damit auf eine bessere Ausgangslage für ihre Bewerbung um die Frauen-WM 2005 und hatten Erfolg.
Bei der Abstimmung haben laut Strombach die Amerikaner und Asiaten für Deutschland gestimmt, während "uns einige europäische Verbände in den Rücken gefallen sind". Fassungslos war auch Nationalmannschaftskapitän Daniel Stephan: "Nachdem Russland zurückgezogen hatte, war vom Sieg überzeugt. Und dann sowas."