Handball Handball: Sieg noch aus dem Feuer gerissen
ASCHERSLEBEN/MZ. - Sechs Sekunden vor Schluss erlöste Ronny Liesche den HC-Anhang mit dem Siegtreffer. Zuvor hatte der stark aufspielende Gast schon mit drei Toren geführt. So aber blieben beim 32:31 die Punkte an der Eine.
"Das wird heute ein schweres Spiel", war sich HC-Präsident Jürgen Arndt kurz vor dem Anpfiff sicher. Und er sollte recht behalten. In einem spannungsgeladenen und emotional geführten Spiel wogte das Geschehen hin und her. So war der Sieg dann auch etwas glücklich.
Die Alligators hatten mit dem starken Springer Mittelblock so ihre Probleme. Ein probates Mittel wäre ein konsequentes Spiel über die Außen gewesen. Doch es wurde immer wieder durch die Mitte versucht. Und einmal mehr vergaben die Gastgeber zu viele Möglichkeiten. Zum Glück steigerte sich Mantas Gudonis in der zweiten Hälfte, er hielt 42 Prozent der Würfe, und gab seinem Team in schwierigen Phasen den nötigen Rückhalt.
Trotzdem kam der Gast immer wieder zu leichten Toren, während der HC für seine Treffer einen größeren Aufwand betreiben musste. Sicher machte sich auch das Fehlen von Svajunas Kairis, Eddy Eicken und Frank Seifert (alle verletzt) bemerkbar. Und so mussten sie auf der Bank bis zum Schluss mitzittern.
Beide schenkten sich von Beginn an nichts. Bis zum 5:4 konnte sich auch kein Team absetzen. Dann zog der HC auf 8:4 davon. Springe nahm eine Auszeit und stellte in der Abwehr um. Wjatscheslaw Gorpishin und Dennis Melching bildeten nun den Mittelblock. Eine Variante, die sich auszahlen sollte. Im Angriff machten Spielertrainer Sven Lakenmacher und Daniel Deutsch, die vor der Pause jeweils siebenmal trafen, den Krokodilen das Leben schwer. So war der Vier-Tore-Vorsprung beim 14:14 wieder verspielt.
Und es sollte aus Sicht der Einestädter noch schlimmer kommen. Im Angriff zu leicht ausrechenbar und in der Abwehr teilweise ungewohnt anfällig, kamen die Gäste in die Vorhand und führten zur Pause 20:17.
Für die zweite Halbzeit mussten sich die Schützlinge von Spielertrainer Dimitri Filippov etwas einfallen lassen. Und sie taten es. Lakenmacher und Deutsch wurden in Manndeckung genommen. Beim 21:21 war das Spiel wieder offen. Sekunden später bekam Benny Böcker einen Schlag an den Hals. Eigentlich eine Rote Karte, doch die beiden Unparteiischen, die sich mit einigen Entscheidungen den Unmut der Fans zuzogen, gaben nur eine Zeitstrafe.
In der Folgezeit vergaben die Gastgeber zu viele Chancen, so dass sich die Waage langsam in Richtung Springe neigte. Gudonis verhinderte in dieser Phase noch Schlimmeres. Trotzdem schienen die Gäste sechs Minuten vor Schluss beim 27:30 auf der Siegerstraße.
Doch dann nahm der HC eine Auszeit, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Mit einer bemerkenswerten Moral kamen die Alligators noch einmal heran, erlaubten in dieser dann doch etwas hektischen Schlussphase dem Gegner nur noch ein Tor und schafften unter dem Jubel der Zuschauer kurz vor Schluss den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer. Alles in allem ein glücklicher Erfolg der Alligators.
HC Aschersleben: Böhm, Gudonis; Kommoß (5), Böcker (3), Seifert, Kairis, Eulenstein, Müller (7), Filippov (3), Liesche (8), Lampe (2), Otto (4).