Handball Handball: Rudow begeistert Anhalt-Fans
Bernburg/MZ. - 21 Treffer gelangen ihm bei diesem Turnier, elf steuerte er am Freitag zum 34:30 (18:15)-Sieg im Testspiel gegen die Reserve des SC Magdeburg bei. "Rudow hat sehr geschickt Regie geführt und ist außerdem noch äußerst torgefährlich. Nach seiner langen Verletzungspause hat er ein glänzendes Comeback gegeben", lobte Anhalt-Trainer Heinz Prokop den Neuzugang.
Der mittlere Aufbauspieler, der von Magdeburg nach Bernburg wechselte, hat sein letztes Zweitliga-Punktspiel am 19. Mai 2007 beim ASV Hamm bestritten. Dort zog er sich zum Saisonfinale einen Kreuzbandriss zu. "Die Verletzung an sich ist ja schon bitter genug. Aber dass dies ausgerechnet fünf Stunden vor dem Abflug zu unserer Abschlussreise nach Mallorca passieren musste, war noch viel schlimmer", beschrieb Rudow den bisherigen Tiefpunkt in seiner Handball-Laufbahn.
Vater Helge Rudow, der bereits bei mehreren Vereinen in Sachsen-Anhalt (Regionalligist GW Wittenberg, Zweitligist HSC 2000 Magdeburg) als Trainer arbeitete, weckte bei seinem damals achtjährigen Filius das Interesse für den Handball, der sich schon als kleiner "Stift" sehr geschickt anstellte. 1999 kam der gebürtige Wittenberger an die Magdeburger Sportschule, wurde dreimal Deutscher Meister mit der A- und B-Jugend und stieg mit der SCM-Reserve im Mai 2006 in die zweite Bundesliga auf.
Der Magdeburger Kaderschmiede hat er nun den Rücken gekehrt. "Das ging von beiden Seiten aus. Ich wollte nicht mehr, der Verein auch nicht. Bernburg zeigte Interesse, denn schließlich kennt mich Coach Prokop aus der Regionalliga von den Duellen gegen Staßfurt und Köthen bestens", begründete der 23-jährige Spielmacher seinen Wechsel von der Elbe an die Saale, den er noch zu keiner Sekunde bereut hat. "Beim SV Anhalt passt alles. Die Mannschaft ist super und das Betriebsklima hervorragend. Mit der Eingewöhnung hatte ich gar keine Probleme."
Die neue Saison soll nach dem Willen von Rudow möglichst auch ohne größere Komplikationen über die Bühne gehen. "Die ersten acht Plätze sind wohl schon vergeben, bevor der erste Pfiff ertönt ist. Deswegen hoffe ich, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt möglichst früh auf unserem Konto haben. Vielleicht können wir in unserer Halle auch einigen Favoriten ein Bein stellen", erklärte der in Magdeburg lebende staatlich geprüfte Techniker, der mit Marcus Leuendorf, Uwe Mäuer und Martin Wartmann eine Fahrgemeinschaft bildet.
Wartmann ist jedoch Rudows direkter Konkurrent auf der mittleren Aufbauposition. "Mal wird Martin 50 Minuten spielen, mal ich. Das hängt vom Gegner und unserer Verfassung ab", meinte Rudow. "Ich bin froh, dass ich nicht mehr 60 Minuten hintereinander durchknüppeln muss", sagte Wartmann. Bei der Besetzung der Spielmacherposition dürften Prokop keine grauen Haare mehr wachsen.