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Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Sensationserfolg bringt neue Energie im Abstiegskampf

Von THOMAS SCHAARSCHMIDT 22.03.2009, 18:36

FREDENBECK/MZ. - Ihnen war ein ganz besonderer Coup gelungen: Sie hatten die äußerst heimstarken Fredenbecker mit 32:30 besiegt. Damit hat die Mannschaft nicht nur der großen Fangemeinde, sondern ihrem Torhüter Stefan Förster zum 30. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk gemacht.

Kompakter Abwehrriegel

Trainer Wolfgang Spitz freute sich mit seinem Team und war um Komplimente nicht verlegen: "Ein großes Lob an die Mannschaft für ihre couragierte, kämpferische und spielerische Leistung. Damit ist es uns endlich gelungen, auch mal einen Großen der Liga auswärts zu

schlagen", erzählte er noch glücklich auf der Heimfahrt. Wolfen hatte sich für diese schwere Auswärtshürde ein taktisches Konzept zurecht gelegt. Aus einem kompakten 6:0-Abwehrriegel heraus sollten die torgefährlichen Angreifer der Hausherren in ihre Schranken gezwungen werden. Mit Pascal Czaplinski, dem Polen Marcin Miac und dem Griechen Ilias Sevastidis verfügt Fredenbeck über eine enorm durchschlagskräftige Rückraumreihe. Mit Tempo und möglichst wenig Fehlern sollte dann der Gegner vor eine große Herausforderung gestellt werden.

Dies gelang bereits in der Anfangsphase sehr gut und so konnte die VfL-Abwehr durch gute spielerische Elemente unter Druck gesetzt werden. Die Gastgeber übernahmen erst nach dem 8:8 die Führung. Aber dem VfL gelang es nicht, sich weiter oder entscheidend abzusetzen. Auch zur Halbzeit war die Partie beim 14:14 noch ausgeglichen. "Wir wussten, wenn wir dran bleiben, wird Fredenbeck unsicher und nervös", erklärte Kapitän Stephan Blechschmidt die vorgegebene Marschroute.

Zweite Welle ist Erfolgsgarant

Auch in der zweiten Halbzeit ging das Konzept auf. Wolfen strahlte auf den Außenpositionen mit Raik Baumbach und Stefan Luther sowie aus dem Rückraum durch Eric Sindermann und Stephan Blechschmidt Torgefahr aus. Durch Tore aus der zweiten Welle gelangen dem Wölfe-Team in der Folge sichere Treffer. Vor allem konnte der Ausfall von Martin Pratersch - ihm gelang bei acht Versuchen lediglich ein Tor - durch eine kompakte Mannschaftsleistung kompensiert werden. Erst im Schlussdrittel spitzte sich die Begegnung zu. Fredenbeck hatte beim 25:24 wieder die Nase vorn. Erst durch den Ausgleichstreffer von Eric Sindermann nahm die Partie an Dramatik zu.

Der große Favorit wurde nun nervös und undiszipliniert. Die Schiedsrichter ahndeten die Vergehen konsequent mit zahlreichen Zwei-Minuten-Strafen, und Wolfen behielt trotz zweier in der Schlussphase vergebener Strafwürfe die Nerven. Kurz vor Ultimo konnten die Spitz-Schützlinge beim 31:30 vorlegen. Die Hausherren reagierten mit einer offenen Manndeckung und Stefan Luther konnte mit dem 32:30-Treffer den Auswärtssieg perfekt machen. Fredenbecks Trainer Ralf Böhme nahm auch kein Blatt vor den Mund und wollte im Gegensatz zu vielen Fans keine Schuld bei den Schiedsrichtern suchen: "Wolfen hat die beiden Punkte nicht unverdient mitgenommen. Uns ist es beim 28:26 nicht gelungen, den Sack zuzumachen. Am Ende darf man dann nicht auf die Unparteiischen hoffen", lobte er auch die kämpferische Leistung der Gäste.

Nächstes Spiel verlegt

Die können sich über zwei alles andere als eingeplante Zähler freuen. "Der Sieg gibt uns zusätzliche Energie für die jetzt anstehenden Endspiele", meinte Wolfens Trainer Wolfgang Spitz. Er und sein Team müssen jedoch zwei Wochen warten, bis sie den Schwung vom Wochenende wieder auf das Parkett bringen können. Grund dafür ist eine Änderung im Spielplan: Das für nächste Woche angesetzte Kräftemessen gegen den direkten Verfolger ATSV Habenhausen muss leider verlegt werden. Das Duell soll nun erst am 2. Mai in der Sporthalle Wolfen-Krondorf stattfinden. Das gibt der Mannschaft Zeit zum Luftholen, denn am 4. April wartet das Landesderby gegen Halle auf die Fuhnehandballer. Nach dem Erfolg in Fredenbeck wird es ein entspanntes Warten sein.

HSG Wolfen: Wiese, Förster, Winkel 1, L. Lindner, Hein 2, Spitz, Baumbach 5, Pratersch 1, Luther 6, Thiele; Blechschmidt 4, Sindermann 13 / 3