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Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: HG-Team in desolatem Zustand

17.11.2002, 16:53

Wolfen/MZ/hös. - Weder Matthias Sandrock und Maik Mischek noch Mario Schimmelpfennig konnten sich am "Regiepult" auszeichnen.

So "versiegten" auch in diesem Match die vorhandenen Potenzen, die sich über das Flügelspiel von der linken Seite eröffnen. Warum Heinz Prokop nicht Maik Mischek oder Sebastian Fende auf der halb linken Seite zum Einsatz brachte und Dalius Rasikevicius Regie führen ließ, bleibt sein Geheimnis. Seine Truppe wirkte völlig verunsichert, agierte ohne Selbstvertrauen und kämpferische Tugenden, ließ jegliche spielerische Linie vermissen, verstrickte sich nur in Einzelaktionen und produzierte im Angriff Fehlwürfe (22) und technische Fehler (12) am laufenden Band.

Bei den Köthenern und Wolfenern passte zunächst in der Startoffensive nicht viel zusammen. Es dauerte vier Minuten, bis das erste Tor fiel - das erzielte Dalius Rasikevicius für die Köthener. Er war es auch, der nach dem Ausgleich durch Rene Syring erneut die HG-Führung (6.) erzielte. Als Oleg Deiko in der 13. Minute frei vor dem HG-Keeper auftauchte und dieser glänzend reagierte, warf Mario Schimmelpfennig im Gegenzug nach herrlichem Anspiel von Dalius Rasikevicius das 5:2. Der Blitzstart der HG 85 stellte sich aber schon sehr bald als Strohfeuer heraus. Zudem schied nach einem Handbruch der Litauer Vaidas Dilkas aus, der seiner Mannschaft mindestens sechs Wochen fehlen wird. Plötzlich riss der Spielfaden bei den Prokop-Schützlingen, häuften sich unerklärliche Fehlabspiele und -würfe, wodurch der Wolfener Christian Peschek im Duett mit Oleg Deiko zu vier Toren am Stück kam und die erstmalige Führung des Gastgebers (6:5 / 20.) erzielte.

Als sich in der 25. Minute Mario Schimmelpfennig am rechten Auge auch noch eine Platzwunde zuzog und nicht mehr einsatzfähig war, beauftragte Heinz Prokop Matthias Sandrock Regie zu führen - ohne große Wirkung. Weil Stefan Pietsch noch kurz vor der Pause sicherer traf und auch Rechtsaußen Christian Rüchardt sein Visier besser eingestellt hatte, lag die HG 85 noch im Limit. Gleich nach Wiederbeginn setzte Keeper Alexander Hübe mit einer Parade gegen Stefan Gragert ein Ausrufezeichen. In der 35. Minute hatte die HG 85 mit dem 13:12 die Führung wieder zurückgeholt. Doch zwei Abspielfehler von Matthias Sandrock (37.) und Maik Mischek (38.) nutzten die Wolfener, um selbst wieder in die Vorderhand zu kommen (16:14 / 39.). Stefan Förster vernagelte zudem sein Gehäuse immer stabiler. Auf der anderen Seite hütete Patrick Tuchen ab der 42. Minute das HG-Tor. Er entschärfte auch gleich zwei Wolfener Würfe. Christian Rüchardt, der wieder seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellte, gelang in der 43. Minute der 17:17-Ausgleich. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt äußerst ausgeglichen, Prokops Eleven wurden aber nach zahlreichen Fehlern selbst um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Die stümperhaften Anspiele und Fehlwürfe der Gäste erlaubten den Wolfenern zwischen der 50. und 53. Minute ein wahres Konterfestival.

Mit seinem verwandelten Siebenmeter in der 53. Minute und dem darauffolgenden 24:22 (54.) startete der zuverlässige Christian Rüchardt die Aufholjagd seines Teams, die aber jäh zunichte gemacht wurde, weil in dieser noch hoffnungsvollen Phase sowohl Stefan Pietsch als auch Dalius Rasikevicius nichts mehr bewegen konnten. Thomas Karl am Kreis war auf dieser Position völlig überfordert, reihte sich mit technischen Fehlern in das "Heer der Erfolglosen" mit ein.

Matthias Sandrock hatte beim Stand von 26:23 (57.) noch einmal mit seinem "Schüsschen" die Möglichkeit, den Abstand zu verkürzen. Der sich immer mehr steigernde Stefan Förster im Tor der Wolfener wusste das zu verhindern. Christian Rüchardt und Dalius Rasikevicius versuchten mit ihren beiden Toren in der 59. Minute (26:24 und 26:25) das Spiel noch einmal zu kippen, aber Oleg Deiko besiegelte mit dem 27. Tor für die Wolfener das Schicksal des Gastes.

HG-Präsident Andreas Auerbach, der nach dem Spiel stocksauer war, wollte sich überlegen, ob er sich nicht in Kürze "von einigen Salonspielern in der Mannschaft trennt und auf seine jungen Spieler aus dem Kader baut." Heinz Prokop bekräftigte in seiner "Rückblende" auf das Spiel, dass einigen Akteuren des Teams "unter Druck geraten, zu viele technische Fehler unterlaufen, die jeder Gegner zu nutzen weiß."

HG Köthen: Alexander Hübe, Patrick Tuchen, Steffen Baumgart 2, Vaidas Dilkas, Sebastian Fende n.e., Thomas Karl, Maik Mischek, Stefan Pietsch 8, Dalius Rasikevicius 4, Christian Rüchardt 8 / 1, Matthias Sandrock 2, Mario Schimmelpfennig 1. Siebenmeter: HG 85 Köthen 1 / 1 - HSG Wolfen 4 / 4.