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Handball Handball: Magdeburg gewinnt vor Rekordkulisse in der Kölnarena

Von Martin Kloth 29.02.2004, 15:31
Die Magdeburger Handballer Stefan Kretzschmar (l) und Johannes Bitter freuen sich am Samstag (08.11.2003) über den Sieg in der Champions-League. Der SC Magdeburg schlug Barcelona 28:26 (14:12). (Archivbild: dpa)
Die Magdeburger Handballer Stefan Kretzschmar (l) und Johannes Bitter freuen sich am Samstag (08.11.2003) über den Sieg in der Champions-League. Der SC Magdeburg schlug Barcelona 28:26 (14:12). (Archivbild: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - Den «Weltrekord» überboten und die Fans begeistert, doch das Prestige-Duell letztlich verloren: 19 154 Zuschauer jubelten, bangten und litten mit dem VfL Gummerbach, als der auf drei Feldspieler dezimierte deutsche Rekordmeister in letzter Sekunde gegen den SC Magdeburg mit 33:34 unterlag. Sigfus Sigurdsson erzielte am Samstagabend in der ausverkauften Kölnarena fast mit der Schlusssirene den entscheidenden Treffer für die Magdeburger im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga.

«Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Karriere ein Spiel so glücklich gewonnen zu haben», sagte Magdeburgs Trainer Alfred Gislason. Durch den glücklichen Erfolg bleibt der Champions-League- Halbfinalist weiter im Titelrennen. Die Gummersbacher hingegen erlitten einen Rückschlag im Kampf um den angestrebten Europapokal- Platz und schlichen mit hängenden Köpfen vom Spielfeld. «Es ist schlimm, so gut gespielt und verloren zu haben», sagte Manager Carsten Sauer betrübt.

Noch nie zuvor lockte Vereins-Handball mehr Zuschauer in eine Halle. Und die sahen eine Partie, in der bis zum 29:26 (52.) alles auf einen Sieg der Gastgeber hinaus lief. Doch dann wurde es turbulent: Zwei Spieler und Trainer Sead Hasanefendic kassierten jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe, der SC Magdeburg glich aus. «Dies ist ein Element des Handballs», sagte Hasanefendic lakonisch zur Schlüsselszene vor der Rekordkulisse, die die bisherige Bestmarke von 18 576 Zuschauern vom 30. November 2001 im Spiel Gummersbach gegen THW Kiel übertraf.

Und dann wurde der mit 15 Treffern überragende Kyung-Shin Yoon zum Pechvogel: Zwölf Sekunden vor Spielende scheiterte der Südkoreaner beim Stand von 33:33 an Magdeburgs Torhüter Johannes Bitter. «Die Zuschauer und Spieler hätten einen Punkt verdient gehabt», meinte Gummersbachs Trainer.

Weiter vom Verletzungspech verfolgt ist der HSV Hamburg. Den 25:23-Erfolg bei der SG Wallau-Massenheim bezahlte die Mannschaft von Trainer Bob Hanning mit dem Mittelhandbruch von Pascal Hens teuer. Der Nationalspieler zog sich die Fraktur bereits in der 14. Minute bei einem unglücklichen Zusammenprall zu. Am Dienstag soll der Rückraumspieler operiert werden. «Er fällt bis zum Saisonende aus. Aber Olympia ist nicht in Gefahr», sagte Hanning, «ich würde liebend gerne die zwei Punkte gegen einen gesunden Pascal Hens eintauschen.» Zuvor war bereits Spielmacher Guillaume Gille nach der EM in Slowenien wegen einer Fußverletzung längere Zeit ausgefallen.

Derweil verteidigte die SG Flensburg-Handewitt mit einem 29:21- Pflichtsieg gegen Aufsteiger Stralsunder HV die Tabellenführung und konnte Kräfte sparen für das Bundesliga-Spitzenspiel am Dienstag gegen Champions-League-Kontrahent Magdeburg. Titelverteidiger TBV Lemgo bleibt nach dem 29:23 gegen FA Göppingen Zweiter vor Magdeburg.

Am Tabellenende hat der ThSV Eisenach durch das 25:25 beim ebenfalls vom Absteig bedrohten Wilhelmshavener HV wieder neue Hoffnung geschöpft. Im zweiten Kellerduell feierte der VfL Pfullingen einen wichtigen 34:30-Sieg gegen Schlusslicht SG Kronau/Östringen.