Handball Handball: HG-Sieben vermasselt Qualifikation
DESSAU/MZ. - Doch die Gastgeber wurden in der Anhalt-Arena Dessau mehr gefordert, als ihnen letztlich lieb war. Mit 41:42 Toren erreicht der SV Oebisfelde den Startplatz für den DHB-Pokal 2009 / 2010.
Langer Nachmittag
Für alle Beteiligten war es ein langer Handballnachmittag. Nach 60 Spielminuten (32:32) sollte die anschließende Verlängerung über Sieg und Niederlage entscheiden. Wieder konnte sich keiner der beiden Kontrahenten einen Vorteil erkämpfen. Als die Nachspielzeit abgepfiffen wurde, waren beide Teams wieder auf Augenhöhe (37:37). Das Siebenmeterwerfen sollte dann die Entscheidung herbeiführen. Als dann jeweils fünf Spieler vom Strafpunkt ihre Pflicht erfüllt hatten, stand wieder kein Gewinner fest.
Die laut Verordnung notwendige Fortführung der Strafwürfe brachte die Entscheidung. Der SV-Torhüter Timo Ellenberg hielt den entscheidenden Strafwurf von Robert Wagner. Das Fazit aus Köthener Sicht fiel enttäuschend aus, denn die Bachstädter hatten über fast die gesamte Spielzeit in Führung gelegen.
In den entscheidenden Situationen gestatteten sie dem SV den Ausgleich zu erzielen. Am Ende gewann der SV Oebisfelde glücklich diese Partie. Spielverlauf: 9:6 (15.), 13:12 (22.), 16:14 (Hz.), 22:18 (39.), 24:20 (46.), 28:24 (52.), 30:28 (57.) 32:32 (60.) Verlängerung: 34:32, 37:35, 37:37. Strafwürfe: Beide Teams jeweils 5 / 4 (41:41). Nachdem Nico Bischoff dem HG-Torhüter Patrick Tuchen keine Chance lässt, scheiterte Robert Wagner am SV-Torhüter Timo Ellenberg. Endstand 41:42.
Zu Beginn gleich stark
Das Spiel begann wie von allen Seiten erwartet. Beide Mannschaften zeigten konstruktiven und kampfbetonten Handball. Beide Trainer hatten sich in der Defensive für das 5 / 1-Abwehrsystem entschieden. Für den Köthener Christian Lingk und für den Oebisfelder Spieler Thomas Thiele wurde im gesamten Spielverlauf eine Sonderbewachung organisiert. Bis zum Stand von 4:4 lief alles in der Reihe. Nachdem die Bachstädter mit 9:6 führten konnte der SV in der 20. Spielminute auf 10:10 ausgleichen.
Auffälligster Spieler bei der HG 85 war der wiedergenesene Sebastian Rettig, der im gesamten Spielverlauf nicht zu bremsen war. Allein in der ersten Spielhälfte erzielte der Köthener acht Tore. Beim Stande von 14:13 sah sich der HG-Trainer Enrico Nefe genötigt, seine Mannschaft neu auszurichten. Er war mit dem gesamten Erscheinungsbild seines Teams nicht einverstanden.
Anschließend hatte der SV Oebisfelde sogar die Möglichkeit auszugleichen. Der SV-Spieler Thomas Thiele traf vom Strafpunkt nur den HG-Pfosten. Zahlreich vergebene Chancen und teilweise unkonzentrierte Aktionen kennzeichneten weiter das HG-Spiel. Mit dem 16:14-Pausenstand war keiner der beteiligten Köthener zufrieden.
In der zweiten Halbzeit setzte man mit unveränderter Formation nahtlos an die Erste an. Der HG-Vorsprung wurde auf zwischenzeitlich vier Tore Unterschied zum Zwischenstand von 22:18 (39.) bzw. 24:20 (46.) ausgebaut. Mario Schimmelpfennig auf der Aufbauposition organisierte die Angriffe der Bachstädter.
Drei Tore in Folge
Durch drei Tore in Folge hatte Sebastian Retting den Gegner erneut mit vier Toren (26:22) auf Distanz halten können. Anschließend verhängten Herbert Gülzow und Joachim Stockfisch zwei Zeitstrafen an die Oebisfelder.
Diese personelle Unterzahl konnte die HG-Sieben nicht nutzen, sondern kassierte zwei Gegentreffer durch Nico Bischoff. Zwischen der 52. und 56. wurde in der Köthener Mannschaft die notwendige Cleverness schmerzlich vermisst. Anstatt diese erarbeitete Führung weiter ruhig auszubauen, wurden anschließend beste Chancen vergeben. Mit geradlinigem Handball und konsequentem Einsatz aller Spieler schafften die Allerstädter in der 56. Spielminute den erneuten Ausgleich zum 28:28.
In der spannungsgeladenen Schlussphase konnte die Nefe-Sieben ihre vorhandenen Vorteile nicht nutzen. Ein HG-Sieg schien greifbar nahe, als Thomas Karl ein Abpraller 30 Sekunden vor dem Abpfiff zum 32:31 versenkte. Beide Trainer versuchten mit dem "Time Out" ihre Teams entsprechend auszurichten. Der Erfolg stellte sich aber nur auf der Seite des Tabellenvorletzten ein. Thomas Thiele erzielte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit den 32:32-Ausgleich für den SV.
In der dann notwendigen zweimal fünf Minuten andauernden Verlängerung, sahen die Zuschauer genau wie bisher den gleichen Spielverlauf. Als Andreas Grube zum 37: 35 einnetzte, fehlte wieder die entsprechende HG-Abgeklärtheit, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Letztendlich besiegelte das letzte SV-Feldtor von Thomas Thiele den 37:37-Endstand.
Wagner scheitert an Ellenberg
In dem dann folgenden Strafwurfschießen waren wieder beide Teams gleich auf. Die nächste Paarung brachte die Entscheidung. Nico Bischhoff versenkte den Ball im Gehäuse von Patrick Tuchen und Robert Wagner scheiterte an SV-Keeper Timo Ellenberg. Somit steht der SV Oebisfelde 1895 in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde 2009 / 2010.
HG 85 Köthen: Patrick Tuchen, Sebastian Loske, Roman Bruchno 1, Andreas Grube 7 / 1, Thomas Karl 5 / 1, Christian Lingk 3 / 1, Robert Wagner 4 / 1, Ralf Stojan 1, Sebastian Retting 19 / 10, Mario Schimmelpfennig 1.
SV Oebisfelde: Timo Ellenberg, Tobias Stefanie, Nico Bischoff, Thomas Thiele 13 / 6, David Eckert 7, Florian Bethge 3 / 1, Christian Herrmann 12 / 1, Roman Wolter 3, Marcel Mieth, Phil Schliephacke. Zeitstrafen: Köthen 5; Oebisfelde 7.