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Handball Handball: Eine Einladung zum Auswärtssieg

Von CARSTEN ROLOFF 14.03.2010, 18:56

BERNBURG/MZ. - Das Team von Christian Prokop hatte in dieser Saison zuvor nur einen Auswärtssieg feiern dürfen. Da ist es nur ein kleiner Trost, dass diese Begegnung im Gegensatz zu den letzten Heimauftritten gegen die Ahlener SG und gegen den VfL Bad Schwartau nicht schon nach einer knappen Viertelstunde entschieden war. "Wir sind schon mit den Gedanken aufgelaufen, dass wir dieses Derby gewinnen werden. Bei den Bernburgern stimmt zwar der Kampfgeist, aber spielerisch ist die Mannschaft nicht sehr breit aufgestellt. Allerdings habe ich mir auch nicht vorstellen können, dass wir nach der Pause so einfach davonziehen", meinte der Magdeburger Dennis Krause, der in der Saison 2006 / 07 für den SV Anhalt spielte, nach dem Abpfiff.

Der ehemaliger Bernburger war gemeinsam mit Niklas Kupfer der erfolgreichste Werfer der Gäste. Die Schwarz-Gelben kamen zwar etwas schwer in Tritt, lagen nach sieben Minuten mit 2:4 hinten, aber ließen sich davon zunächst nicht entmutigen. In der 14. Minute warf Michal Panfil die Gastgeber beim 8:7 zum zweiten Mal in diesem Derby in Front. Es sollte jedoch auch die letzte Führung der Bernburger gewesen sein.

In den folgenden zwölf Minuten trafen die Saalestädter nur noch ein einziges Mal ins Schwarze. Die Magdeburger bekleckerten sich in dieser Phase auch nicht mit Ruhm und lagen nur knapp mit 11:9 in Front, weil Luchien Zwiers den SV Anhalt zumindest bis zur Pause mit einigen Glanzparaden, darunter auch einem parierten Siebenmeter von Alexander Auerbach, im Spiel hielt. Der erfolgreiche Hüftwurf von Risto Lepp in der letzten Sekunde der ersten Hälfte zum 12:14 ließ beim Bernburger Anhang Hoffnung auf spannende zweite 30 Minuten aufkeimen. Doch das Gegenteil war der Fall. Den in den letzten Begegnungen nun schon üblichen Aussetzer leisteten sich die Gastgeber nun in der Anfangsviertelstunde nach dem Wiederanpfiff.

Ausgerechnet Regisseur Lepp, der auf der halblinken Aufbauposition aushelfen musste, erwischte einen rabenschwarzen Tag. Auf das Konto des estnischen Nationalspielers gingen zwischen der 31. und 43. Minute allein fünf der insgesamt acht technischen Regelfehler der Gastgeber in dieser Phase. Insgesamt produzierte Lepp acht Ballverluste in dieser Partie. Die Magdeburger ließen sich nun nicht zweimal bitten und nahmen die Einladungen dankend an.

"Risto hat schlecht gespielt. Aber ihn allein trifft nicht die Schuld. Wir hatten zu viele Ausfälle", meinte Röder, dem auch die Alternativen fehlen. Lukas Krug, der sich bemühte, aber nichts reißen konnte, hat einfach noch nicht das Format für die zweite Bundesliga.

Beim 15:23 (43.) war die zehnte Niederlage in den letzten elf Punktspielen bereits perfekt. Auch der Wechsel auf der Torwartposition brachte nichts ein, denn Marco Pajung bekam in seiner 22-minütigen Einsatzzeit auch nur vier Bälle zu fassen. "Luchien hat ein paar einfache Fernwürfe in seiner Ecke kassiert. Da wollte ich mit der Hereinnahme von Marco noch einmal ein Zeichen setzen", begründete Röder den Tausch, der wirkungslos verpuffte. Vielleicht zwingt der sportlich bereits feststehende Klassenerhalt die Mannschaft nicht mehr zur Hergabe ihres ganzen Könnens. Doch eine Pleite nach der anderen sollten sich die Spieler in den schwarz-gelben Dressen nicht mehr erlauben, denn dann drohen Spiele vor einer Geisterkulisse.

Bernburg: Zwiers, M. Pajung (ab 38.); Panfil (6), Lepp (3 / 1), Krug, Dude (3), M. Krause, Petersohn (2), Wartmann, Weber (6 / 5), T. Pajung (1), Mäuer (2); Magdeburg: Quenstedt, Schulz (bei 2 Siebenmetern); Steinert (3), Salzer (4), Meschke (2), Hauge (5 / 2), Oswald (4), D. Krause (6), Munzert, Auerbach (1), Kupfer (6)

SR: Aniol / Boeken (Düsseldorf / Viersen); ZS: 593; Strafminuten: 8:16; Rote Karte: Dude (56., dritte Zeitstrafe); Siebenmeter: 8 / 6:4 / 2; Beste Spieler: niemand - D. Krause, Kupfer, Salzer