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Handball Handball: Ein Müller-Duo will die HSG als Sprungbrett nutzen

Von MARCUS BRÄUER 23.08.2010, 17:08

WOLFEN/MZ. - Es müllert wieder in Deutschland - und das nicht nur beim Fußballkrösus Bayern München. Dort sorgt Offensivallzweckwaffe Thomas Müller seit gut einem Jahr für Furore. Vorzugsweise mit dem Ball am Fuß. Beim Mitteldeutschen Oberligisten HSG Wolfen wird bekanntermaßen Handball gespielt. Dort schnüren sich seit dieser Saison gleich zwei Müllers die Schuhe: Torwart Steve und Rückraumspieler Martin.

Doch nicht nur der Name verbindet die beiden Neuzugänge der HSG. Beide haben gemeinsam für Concordia Delitzsch in der 2. Bundesliga gespielt. Delitzsch ging insolvent und jeder begab sich unabhängig voneinander auf die Suche nach neuen Möglichkeiten. "Wolfen hatte sich ja schon seit einem Jahr für mich interessiert", erinnert sich Steve Müller. Im Januar versuchte HSG-Trainer Wolfgang Spitz, das 1,92 Meter große Torwarttalent für die Regionalligarückrunde zu verpflichten, doch Delitzsch ließ ihn nicht ziehen. Wolfen konnte sich nicht für die 3. Liga qualifizieren, doch das Interesse für Steve Müller blieb. Vor vier Wochen klappte es schließlich mit dem Wechsel. Auch an Martin Müller herrschte von Seiten der HSG schon seit längerem Interesse. Wäre Delitzsch nicht Konkurs gegangen, würde er wohl aber auch heute noch bei den Sachsen spielen. Martin Müller hatte noch einen Vertrag bis 2011. Als eine Weiterbeschäftigung nicht mehr möglich war, hatte er Anfragen aus Schwerin und Springe. Die Entscheidung für Wolfen fiel ihm trotz der Möglichkeit, in einer höheren Liga zu spielen, leicht. "HSG-Trainer Wolfgang Spitz hat einen sehr guten Ruf", sagt Martin Müller, der sich bei seinem Namensvetter dennoch nach der Stimmung im Wolfener Team erkundigte, ehe er vor zwei Wochen seine Unterschrift unter den Einjahresvertrag setzte, "hier sehe ich die besten Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln."

Bei der HSG steht nicht nur das Sportliche im Mittelpunkt. Die Spieler können sich auch auf ihre beruflichen Ziele konzentrieren. Beide Müllers wollen ab Oktober studieren. Dies hat sie schließlich auch in der Region gehalten. Doch zur Zeit steht vor allem der Handball im Vordergrund. Die Vorbereitung lief für beide nicht optimal. Während Steve Müller sich im Trainingslager Ende Juli am Knöchel verletzte und einige Tage pausieren musste, fehlt Martin Müller noch die Bindung im Spiel. "Das kommt aber mit der Zeit", so der 20-Jährige, "jede Trainingseinheit hilft mir da weiter." Beim Sparkassencup der HSG am Wochenende kam er schon besser zurecht. Wolfgang Spitz ist sich jedenfalls sicher, dass beide Spieler der Mannschaft helfen werden. Ob sie die Chancen der HSG erhöhen, in der Mitteldeutschen Oberliga um den Aufstieg mitzuspielen, können sowohl der Trainer, als auch die Spieler nicht vorhersehen.

Steve und Martin Müller sind sich aber einig, dass die Qualität im Wolfener Kader stimmt. "Wir sind jung und haben gute Spieler in der Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass wir oben mitspielen werden", ist Martin Müller selbstbewusst. Und Steve Müller ergänzt: "An guten Tagen können wir jeden schlagen." Als einen sportlichen Abstieg sehen Steve und Martin Müller den Wechsel zu einem Oberligisten nicht. Vielmehr als Chance, weiter Spielpraxis zu sammeln und sich in einem intakten Umfeld zu entwickeln. Und sollten sich die beiden Müllers als die erhofften Verstärkungen präsentieren, könnte es nach einem Jahr in Wolfen wieder in einer höheren Liga weitergehen. Denn beide haben ein Ziel: die Rückkehr in die 2. Bundesliga. "Da komme ich her, da will ich wieder hin", sagt Martin Müller. Doch für diese Saison zählt nur die HSG.