Hamburg schließt Flüchtlingsunterkünfte

Hamburg - Angesichts weitgehend konstanter Flüchtlingszahlen hat Hamburg die einst größte Erstaufnahmeeinrichtung der Stadt an der Schnackenburgallee geschlossen. Die Containersiedlung war im Herbst 2012 mit 600 Plätzen eröffnet worden. Zeitweise lebten an dem Standort zwischen Altonaer Volkspark und A7 rund 2000 Menschen, teilweise auch in Zelten. Das Gelände werde nun zum Teil für die Baustelle der Überdeckelung der Autobahn benötigt, teilte der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge am Dienstag weiter mit.
Hamburg hat zudem die Mitnutzung der mecklenburgischen Aufnahmeeinrichtung in Nostorf/Horst zum 30. September gekündigt. Diese Kündigung wird zum 30. September 2019 wirksam, wie eine Sprecherin des Schweriner Innenministeriums sagte. Die Kündigungsfrist betrage zwölf Monate. Grund für die Aufgabe der 130 Plätze sind nach Angaben der Ausländerbehörde die rückläufigen Zugangszahlen von Asylbewerbern. Ende Juli hatte Hamburg in dem Ort bei Boizenburg/Elbe noch 130 Menschen untergebracht.
Im August kamen 765 Asylbewerber nach Hamburg. 383 wurden nach dem bundesweiten Verteilschlüssel der Hansestadt zugewiesen. 243 von ihnen musste die Stadt unterbringen. Im laufenden Jahr wurden bislang 1974 Flüchtlinge neu in Unterkünfte aufgenommen. Im Vorjahreszeitraum waren es 2154 gewesen. Hamburg verfügt noch über neun Erstaufnahmen und ein Ankunftszentrum. Nach spätestens einem halben Jahr sollen Asylbewerber in Folgeunterkünfte umziehen. Von diesen Einrichtungen hatte Hamburg Ende August 131 mit 33 810 Plätzen. (dpa)