Hallescher FC Hallescher FC: Ehemalige fordern Geld
Halle/MZ. - Der Hallesche FC ist nach Bekunden seiner Führungsriege auf dem besten Weg der wirtschaftlichen Gesundung. Doch so ganz lässt ihn die Vergangenheit nicht los. Drei ehemalige Spieler fordern nachträglich Gelder ein. Ein Fall wurde bereits entschieden. Vor der zweiten Kammer des Arbeitsgerichts Halle (Aktenzeichen 2 Ca 3043 / 02) standen sich in einer erstinstanzlichen Güteverhandlung die Anwälte von Lars Bartel und dem HFC gegenüber.
Rund 1 800 Euro - Gehaltszahlungen für November und Dezember des Vorjahres sowie Prämien für Dezember 2001 und Mai 2002 - glaubte der Ex-HFCer noch bekommen zu müssen. "Ich hatte lange versucht, mich gütlich mit dem Verein zu einigen. Aber von Ralph Kühne bekam ich die Auskunft, dass meine Forderungen verjährt seien und nicht gezahlt werde", berichtet Bartel. Den schwarzen Peter will sich der Geschäftsführer des Klubs indes nicht zuschieben lassen. "Aus der lückenhaften Buchführung des alten Präsidiums waren die Forderungen nicht in vollem Umfang nachzuvollziehen" so Kühne: "Etliche Ansprüche sind sogar schon verjährt."
Dieser Meinung teilweise entgegen stand jedoch der Ausgang des Schiedsverfahrens. Die Forderung in Höhe des Dezember-Gehalts wurde Bartel nicht zugestanden. Den restlichen Anspruch in Höhe von gut 700 Euro musste der Viertligist anerkennen. Ob der Klub noch mehr Zahlungen an ehemalige Kicker zu leisten hat, könnte unter Umständen in weiteren Treffs mit Justitia geklärt werden.
So wird HFC-Anwalt Michael Schunke möglicherweise bald auch vor dem Amtsgericht (AG) der Saalestadt erscheinen müssen. Ein dort eingegangener "Antrag auf Mahnbescheid" (Aktennummer 61 B 10714 / 02) versucht, eine 750 Euro-Forderung Nils Böttchers durchzusetzen. Fünf Monatspauschalen aus seiner Tätigkeit als Jugendtrainer 2002 begehrt der 27-Jährige.
Böttcher, der einst wegen einer Meniskusverletzung die Profikarriere beenden musste, hat ähnliche Gründe wie Bartel, den Rechtsweg einzuschlagen. Wochenlang sei er dem Geld hinterhergerannt. Etliche Telefonate mit Kühne hätten nur Frust gebracht. Auch die Schreiben seines Anwalts seien letztlich unbefriedigend versandet: "Kühne hat einfach Hinhaltetaktik betrieben." Diesen Vorwurf kommentiert der Geschäftsführer nicht ("Ich hoffe noch auf eine gütliche Einigung.") und verweist im gleichen Atemzug auf zwei Kompromiss-Angebote. Auf diese (400 Euro plus HFC-Jahreskarte und 500 Euro plus HFC-Jahreskarte) sei Böttcher aber nicht eingegangen. "Warum auch? Ich hab doch die volle Gegenleistung gebracht", so Böttcher. Sollte es auch hier zu einem Prozess kommen, wird es nicht ganz billig für den Verlierer. Auf bis zu 400 Euro schätzt Amtsgerichts-Sprecher Werner Budtke die Kosten angesichts des Streitwerts. "Die zahlt der Unterlegene."
Das wäre auch im Fall von Oliver Kühr so. Der im Sommer zu Sandersdorf gewechselte Jurastudent beansprucht noch eine "knapp vierstellige Summe" aus 2001 und will sich ebenfalls einen Anwalt nehmen. "Ich habe Kühne mehrfach angeboten, in meinen Forderungen herunter zu gehen", beteuert "Oli". "Doch er meinte, ich hätte bei der Vertragsauflösung auf Forderungen verzichtet und sie seien verjährt. Aber das stimmt nicht."