Hallescher FC Hallescher FC: Das Geduldsspiel dauert an
Halle/MZ. - Wenn auf einen der neuen Spieler beim HFC der Begriff "Pechvogel" zutrifft, dann wohl auf Sven Döring. Als erster für die Saison verpflichtet, als erster im Lazarett gelandet - seit 14 Wochen arbeitet der von Germania Halberstadt als Sturmhoffnung geholte Blondschopf an seinem Einstieg beim Club. "Und ich werde es schaffen", sagt Döring, den ein eiserner Willen beim Geduldsspiel Rehabilitation vorantreibt.
Rückblende: Am 20. April - genau zwei Wochen nach der Unterschrift des 1,85-Meter-Mannes beim HFC - geht beim zu diesem Zeitpunkt Noch-Halberstädter im Landespokalspiel gegen Preussen Magdeburg alles im linken Knie kaputt, was nur kaputt gehen kann. Niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss und Anriss des Außenbandes. "Das war ein Keulenschlag", erinnert sich der 23-Jährige, der beim SV Gimritz das Fußball-Abc erlernte und schon mit 18 Lenzen Oberligaluft schnupperte - damals beim VfL 96. "Dank Doc Bartels, Physio Neumann und Rehaflex kam nach der OP alles schnell in die richtige Bahn. So fiel ich nicht in ein tiefes Loch", ist Döring den Medizinern dankbar.
Noch eine Woche lang vier Stunden pro Tag Muskelaufbau, Beweglichkeits- und Koordinationsübungen, Aquajogging sowie zwei Stunden Radfahren rund um das heimatliche Beidersee. Dann will der gelernte Fliesenleger, der zwischenzeitlich in der Altenpflege arbeitete, mit dem Lauftraining beginnen. "Mit Geduld natürlich. Gerade jetzt darf ich nichts überstürzen", weiß Döring, der für Halberstadt 20 Oberligaspiele bestritt und dabei vier Mal das Tor traf. "Vielleicht ab Oktober könnte ich dann über die Reserve-Elf bei Dieter Strozniak den Angriff Richtung erste Mannschaft starten. Was bei der Konkurrenz im Team (Koslov, Gleis, Petrick, Scherz) sicher kein Selbstläufer wird. Aber Pasta-Liebhaber Döring, der in seinem Vater Karl-Heinz den größten Förderer und zugleich Kritiker hat, weiß, was er will: "Ich habe als Fußballer noch nicht viel erreicht. Zum HFC ging ich ja, weil die Oberliga nicht die Endstation sein soll." So hofft Döring, in der Rückrunde den Fans - und Freundin Jeanette - zeigen zu können, was er wirklich drauf hat.