Haftstrafe für Raubüberfall mit Elektroschocker

Frankfurt/Main - Wegen eines brutalen Raubüberfalls ist ein 35-Jähriger am Freitag vom Landgericht Frankfurt zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter gingen von besonders schwerem Raub sowie gefährlicher Körperverletzung aus. Der Mann wurde für schuldig befunden, im November 2016 nachts gemeinsam mit zwei unbekannt gebliebenen Komplizen mit einem Zweitschlüssel in ein Haus in Kelkheim (Taunus) eingedrungen zu sein. Der 84-jährige Hausbesitzer schlief im Obergeschoss. Die Eindringlinge schlugen und quälten ihn mit einem Elektroschockgerät. Nachdem sie das schwer verletzte Opfer gefesselt hatten, öffneten die Männer schließlich den Tresor, nahmen Geld und Schmuck im Wert von 1420 Euro heraus und flüchteten. 2017 konnte der polizeibekannte Angeklagte aufgrund einer DNA-Spur an einem Klebestreifen identifiziert werden. (AZ 3310 Js 246485/17).
Vor Gericht legte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis ab und entschuldigte sich bei dem heute 87 Jahre alten Opfer. Er sei seit knapp 20 Jahren drogenabhängig und benötige eine Therapie. Von seinen flüchtigen Mittätern habe er sich zur Teilnahme an dem Raub überreden lassen, der eigentlich als bloßer Einbruch geplant gewesen sei. An den Gewalttaten gegen den Rentner aber habe er sich nicht beteiligt.
Laut Urteil musste sich der Mann die Gewalt gegen den Hausbesitzer anrechnen lassen. „Er hat den Elektroschocker ja bereits im Auto liegen sehen”, sagte der Staatsanwalt. Strafmildernd kam dem Angeklagten zugute, dass der 87-Jährige die körperlichen und seelischen Belastungen gut verarbeitet habe. Zusätzlich ordneten die Richter die Unterbringung des Mannes in einer Therapieklinik an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa/lhe)