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Gruppe F Gruppe F: Kroatien verschenkt Sieg gegen Japan

Von Martin Kloth und Jens Marx 18.06.2006, 15:08

Nürnberg/dpa. - Der WM-Dritte von 1998 kam am Sonntag in Nürnberg wegeneines verschossenen Elfmeters nicht über ein mageres 0:0 gegen Japanhinaus. Vor 41 000 Zuschauern im ausverkauften Frankenstadion warDario Srna in der 22. Minute mit einem Foulelfmeter an Japans KeeperYoshikatsu Kawaguchi gescheitert und hatte damit die besteTormöglichkeit der Partie vergeben. In ihrem letzten Gruppenspiel amDonnerstag gegen Australien benötigen die Kroaten neben einem Siegmit deutlicher Tordifferenz auch Unterstützung von Brasilien in Formeines Erfolges oder eines Unentschiedens im Match gegen Japan.

«Das ist ein Spiel um Sein oder Nichtsein», hatte der kroatischeMannschaftskapitän Nico Kovac vor der Partie angekündigt. Beide Teamsstanden nach ihren Niederlagen in den ersten Gruppenspielen untergroßem Erfolgsdruck, was man den Aktionen zu Beginn der Partie auchanmerkte. In den ersten 20 Minuten agierten die Profis auf dem Rasennervös und zurückhaltend. Nach dem Flitzer-Zwischenfall bei derPartie zwischen Kroatien und Brasilien am Dienstag in Berlin wurdedas Spielfeld von rund 120 Sicherheitsbeamten in einem doppelten Ringgeschützt, um einen weiteren solchen Vorfall zu verhindern.

Zunächst erschienen auch die beiden Strafräume wie streng bewachteZonen. Für den ersten Höhepunkt einer mäßigen Partie sorgteKawaguchi, als er den Elfmeter von Srna parierte. Für das Foulspielan Dado Prso sah der japanische Kapitän Tsuneyasu Miyamoto seinezweite Gelbe Karte im Turnier und wird daher im abschließendenGruppenspiel gegen Brasilien am Donnerstag in Dortmund fehlen. AuchRobert Kovac muss bei den Kroaten wegen seiner zweiten Verwarnung fürdas Spiel gegen Australien am selben Tag in Stuttgart passen.

Erst nach dem verschossenen Foulelfmeter kam mehr Schwung in diePartie. Vor allem die Kroaten, bei denen Trainer Zlatko Kranjcar derFormation vertraute, die gegen Brasilien trotz der 0:1-Niederlageeine beeindruckende Vorstellung geboten hatte, erarbeiteten sich guteTorchancen. Doch Trainersohn Niko Kranjcar (29.) und der Bremer IvanKlasnic (40.) scheiterten mit ihren Distanzschüssen. Bei den Japanernhatte die Umstellung von einer 3-5-2-Formation auf ein 4-4-2-Systemnach der bitteren 1:3-Niederlage gegen Australien nur phasenweise dieerhoffte Stabilisierung der Abwehr zur Folge.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie lebendiger, Torchancenergaben sich in den ersten zehn Minuten nach der Pause fast imMinutentakt. Die größte vergab Atsushi Yanagisawa (51.), der frei vordem leeren Tor den Ball mit dem Außenrist am linken Pfostenvorbeischob. Im Anschluss scheiterten auf der Gegenseite Klasnic(53.) und Kranjcar (54.). Und auch Hidetoshi Nakata (56.) konnte denkroatischen Keeper Stipe Pletikosa nicht überwinden. Mit derEinwechslung von Ivica Olic (69.) setzte Kranjcar mit drei Stürmernauf totale Offensive. Doch die Angriffsbemühungen waren vergebens.