Gebäude im Norden leuchten zum Weltmädchentag pink

Hamburg - Um auf die mangelnde Gleichberechtigung von Mädchen in vielen Ländern der Welt aufmerksam zu machen, sind am Sonntag mehrere Gebäude in Hamburg rosafarben angestrahlt worden. Mit Einbruch der Dunkelheit waren in der Hansestadt das Rathaus Altona, das Planetarium, das Holthusenbad, die Petri-Kirche und das Haus der Patenschaften mit großen Scheinwerfern in ein dunkles Pink getaucht worden. Die Aktion wird seit der Einführung des UN-Weltmädchentages 2012 von der Kinderrechtsorganisation Plan International auf die Beine gestellt.
Ob der Berliner Funkturm, der Rote Turm in Halle, das Riesenrad am Rheinauhafen in Köln, das Holstentor in Lübeck, das Schweriner Schloss oder die Seebrücke Sellin auf Rügen - bundesweit werden seitdem in vielen Städten und Gemeinden Gebäude, Wahrzeichen und Denkmäler mehrere Stunden lang pink angestrahlt. Insgesamt sind es fast 60 in ganz Deutschland. In manchen der etwa 30 Orte erstrahlen die Wahrzeichen sogar die ganze Nacht über in pink.
„Die Aktion ist ein Eyecatcher, damit man über die Beleuchtung zum Thema ins Gespräch kommt”, sagte eine Sprecherin dazu der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Plan International will damit auch darauf aufmerksam machen, dass es weltweit noch viele Länder gibt, in denen Mädchen nicht gleichberechtigt aufwachsen können. Ob Lateinamerika, Afrika oder Asien - es gebe etwa weltweit mehr als 130 Millionen Mädchen, die nicht zur Schule gehen. „Und es besteht das Risiko, dass zusätzlich wegen der Corona-Ausgangssperren etwa elf Millionen Mädchen auch nicht wieder zur Schule zurückkehren werden. Da ist die Gefahr groß, dass sie verheiratet werden oder dass sie schwanger werden.”
Plan International arbeitet eigenen Angaben zufolge weltweit in mehr als 70 Ländern. Am Montag hatte die Organisation den Welt-Mädchenbericht 2020 zur digitalen Gewalt gegen junge Frauen und Mädchen veröffentlicht. Demzufolge verlassen viele von ihnen die sozialen Netzwerke, weil sie sich dort Bedrohungen, Beleidigungen und Diskriminierungen ausgesetzt sehen. (dpa/lno)