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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Zittern nach verkorkster Rückrunde

Von Helmut Witte 01.07.2007, 13:46

Staßfurt/MZ. - Seit gut einer Woche ist die Verbandsliga-Saison 2006 / 2007 unter Dach und Fach. Die Mannschaften befinden sich längst in ihrem mehr oder weniger verdienten Sommerurlaub. In dieser Zeit heißt es vor allem für die Spieler, sich zu entspannen, denn spätestens Mitte Juli beginnt bereits wieder der Trainingsbetrieb. Die Verantwortlichen der einzelnen Teams stecken bereits voll in den Vorbereitungen für die am 11. August beginnende neue Saison. Da inzwischen die Wechselfrist abgelaufen ist, können in Sachen Personalplanungen Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Nach den Querelen und Ungereimtheiten wenige Tag vor dem Saisonstart, mussten die Verbandsoberen noch einige Entscheidungen treffen, um dann doch noch rechtzeitig den Punktspielbetrieb aufnehmen zu können. Statt der vorgesehenen 16 Mannschaften gingen nun 17 Teams an den Start. Damit musste der Spielplan geändert werden und eine Vertretung hatte immer spielfrei.

Als Neulinge nahmen neben Oberliga-Absteiger TSV Völpke auch die drei Landesliga-Meister SV 09 Staßfurt (Staffel Nord), FSV Hettstedt (Staffel Mitte) und der SV Grün-Weiß Wimmelburg (Staffel Süd) die Punktejagd in Angriff. Während sich der FSV Hettstedt und auch Kreisvertreter Staßfurt in dieser Verbandsliga, der höchsten Fußball-Liga Sachsen-Anhalts, gleich pudelwohl fühlten und mit beachtlichen Resultaten aufhorchen ließen, fanden sich der TSV Völpke und Grün-Weiß Wimmelburg schon bald im Tabellenkeller wieder.

Die schon im Vorfeld als heiße Titelanwärter gehandelten Mannschaften Grün-Weiß Wolfen, Preußen Magdeburg und der VfB Sangerhausen wurden schon vor der Winterpause ihrer Favoritenrolle weitgehend gerecht. Auch das nicht aufstiegsberechtigte Team des Halleschen FC II mischte schon in der ersten Halbserie im oberen Tabellendrittel kräftig mit. Der VfB Sangerhausen setzte sich dann am zehnten Spieltag auf den Tabellenthron und gab diesen bis zum Saisonschluss nicht wieder ab. Mit einem recht dünnen Drei-Punkte-Polster holte sich der VfB die Herbstmeisterschaft vor dem HFC II, Wolfen und dem MSV Preußen. Als bestplatzierter Neuling überwinterte der SV 09 Staßfurt auf Tabellenplatz neun. Auf den Abstiegsplätzen gingen der SV Grün-Weiß Wimmelburg, der Naumburger SV und der SV Braunsbedra in die Winterpause.

Bevor die zweite Halbserie gestartet werden konnte, kam es zu erneuten Ungereimtheiten. Nachdem die Wimmelburger ihre Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatten, wurde das Sportgericht angerufen. Denn einige Mannschaften stellten den Antrag, allen voran die Verantwortlichen des Schönebecker SV, dass die Tabelle mit den Resultaten der Wimmelburger aus der Hinrunde mit übernommen wird. Dem wurde nicht stattgegeben. Durch das Ausscheiden der Wimmelburger, die damit als Erster von drei Absteigern feststanden, waren an jedem Spieltag nun zwei Teams spielfrei.

Die Rückrunde wurde dann gleich mit einigen, inzwischen schon obligatorischen wetterbedingten Spielausfällen eingeläutet. Die folgenden Spieltage gingen dann weitgehend beschwerdefrei über die Bühne. Der VfB Sangerhausen, der vor allem auf eigenem Platz kräftig

Punkte sammelte, baute seine Spitzenposition kontinuierlich aus. Auch weil sich die ärgsten Verfolger, wie Grün-Weiß Wolfen und auch der MSV Preußen, immer wieder den einen oder anderen Hänger leisteten. Zwischenzeitlich hatte sich der VfB schon einen satten 12-Punkte-Vorsprung verschafft. Am Saisonende waren es zu Wolfen und dem HFC II immerhin noch acht Punkte.

Am Tabellenende stand neben den Wimmelburgern auch der SV Braunsbedra, der ausgerechnet gegen Naumburg seinen einzigen Saisonsieg feiern konnte, schon mit Beginn der Rückrunde als zweiter Absteiger fest. Durch die Niederlage in diesem Kellerduell war auch für die Naumburger der Abstieg besiegelt. Die Mannschaft muss nun den SV Braunsbedra in die Landesliga begleiten.

Im Saisonverlauf standen mit Grün-Weiß Wolfen (ein Spieltag), FSV Hettstedt (drei Spieltage), MSV Preußen (fünf Spieltage) und dem VfB Sangerhausen (25 Spieltage) vier Mannschaften an der Tabellenspitze. Dagegen wechselte die rote Laterne nicht ganz so häufig. Sie leuchtete beim VfL Halle (ein Spieltag), beim Naumburger SV (neun Spieltage) und beim SV Braunsbedra (24 Spieltage).

Der SV 09 Staßfurt, der im vergangenen Jahr in das Landespokalfinale einziehen konnten, musste dieses Mal gleich in der ersten Runde gegen den FSV Hettstedt die Segel streichen. Trotzdem legte der Verbandsliga-Neuling aus der Salzstadt einen Saisonstart nach Maß hin. Nach den ersten vier Spieltagen standen die Schützlinge um das Trainergespann Rene Schulze / Mike Ziegeldorf auf dem dritten Tabellenplatz. Doch dann folgte eine derbe Heimschlappe gegen Sandersdorf, wo man sich erst in der Schlussphase drei Gegentreffer einfing. Nun ging es in der Tabelle stetig bergab. Bis zum 13. Spieltag mussten die 09-Fans auf einen weiteren Heimsieg warten, und der wurde gegen den Spitzenreiter eingefahren.

Rene Fleck, Helko Niks und Hennig Stary haben den Verein zur Winterpause verlassen. Dafür wurden Rene Kopp, Daniel Krämer und Toni Adam neu verpflichtet. Die zweite Halbserie begann für die Staßfurter recht holprig. Nach der Auftaktniederlage in Schönebeck folgten fünf Punkteteilungen am Stück. Die 2:8- Schlappe beim HFC II, wo man sich in nur elf Minuten fünf Gegentreffer einfing, deckte gnadenlos Fehler im Abwehrverhalten auf. Dies wiederholte sich in ähnlicher Form in Piesteritz, Sangerhausen und nicht zuletzt in Wolfen. In allen diesen Partien hielt der SV 09 gut mit, wurde aber in kurzen Abständen klassisch ausgekontert.

"Ich mache keinem unserer Spieler einen Vorwurf. Vor allem unsere jungen Spieler sind gegen die abgezockten Spitzenmannschaften noch zu unerfahren", so 09-Trainer Rene Schulze. Zwei Dreier in der Rückrunde, gegen Stendal und Braunsbedra, waren eindeutig zu wenig. Mit nur zwölf Punkten nach der Winterpause und einem sehr negativen Torkonto geriet der Klassenerhalt wieder in akute Gefahr. Mit dem Sieg gegen Braunsbedra drei Spieltage vor Saisonschluss, war dieser dann endgültig in Sack und Tüten.

Rote Karten sahen in der Saison 2006 / 07 Ivo Dobritz, Marcel Mähnert und Christian Guntsch. Nach Ampelkarten mussten Rachid Aissa Maadaoui (2), Rene Feck, Marcel Mähnert, Björn Kaczur und Andre Kopp (2) pausieren.

"Bis zur Winterpause haben wir recht ordentlich mitgehalten, auch dem einen oder andere Favoriten sehr gut Paroli geboten. Dass die Mannschaft in der Rückrunde daran nicht anknüpfen konnte, ist weniger schön, aber nicht zu ändern. Unter dem Strich haben wir mit dem Klassenerhalt unser Saisonziel erreicht. Nur das zählt", so 09-Präsident Lutz Schnitzker.