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Fußball Fußball: Stimmen zum Tod von Helmut Rahn und Lothar Emmerich

14.08.2003, 15:36

Hamburg/dpa. - Bundespräsident Johannes Rau: «Mit Helmut Rahn verliert Deutschland eine wirkliche Legende. Wir nehmen Abschied von einem großen Fußballer, ja, einem der beliebtesten und populärsten deutschen Sportler. Ohne Helmut Rahn wäre das Endspiel 1954 nicht das 'Wunder von Bern' geworden. Damals gab die gewonnene Weltmeisterschaft uns Deutschen Mut und Zuversicht. Seine beiden Tore hatten daran entscheidenden Anteil.»

Bundeskanzler Gerhard Schröder: «Mit Helmut Rahn und Lothar Emmerich verliert der deutsche Fußball zwei herausragende Persönlichkeiten. Beide waren schon zu Lebzeiten zu Legenden geworden.»

Ottmar Walter (Weltmeister 1954): «Ich wusste seit längerem von der schweren Krankheit Helmut Rahns. Aber wenn einer von uns geht, ist es immer zu früh. Ich bin tief betroffen vom Tod des Bosses. Er war für mich während unserer aktiven Zeit immer ein echter Freund. Helmut Rahn war die Stimmungskanone in unserer Mannschaft und hat es verstanden, uns auch nach Niederlagen mit seiner launigen Art aufzurichten.»

Uwe Seeler (Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft): «Das ist ein schwarzer Tag für den deutschen Fußball. Es ist erschütternd. Das muss man erst einmal verdauen. Ich bin tief betroffen und sehr traurig.»

Franz Beckenbauer (OK-Präsident WM 2006): «Fußball damals, das war eigentlich die Achse Herberger, Fritz Walter, Rahn. Der Boss hat zum wichtigsten Erfolg der deutschen Fußball-Geschichte beigetragen. Deutschland war danach wieder wer. Wir haben uns wieder ein Selbstwertgefühl gegeben. Rahn war und ist eine der letzten Legenden.»

DFB-Teamchef Rudi Völler: «Ich bin sehr bestürzt. Gestern Abend war ich in Frankfurt mit Sönke Wortmann im Kino und habe den Film «Das Wunder von Bern» gesehen. Wir haben nachher zusammen gesessen und darüber diskutiert, wie wir Helmut Rahn im Oktober zur Premiere des Films aus seinem Haus locken können. Um so überraschter war ich von der Todesnachricht. Es ist traurig.»

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder: «Helmut Rahn hat sich mit seinen Toren gegen Ungarn im Finale der WM 1954 unsterblich gemacht - mit seinem Namen wird dieser herausragende Erfolg immer besonders verbunden bleiben. Die Nachricht von seinem Tode hat mich zutiefst traurig und betroffen gemacht. Wieder ist einer der Helden von Bern von uns gegangen. Lothar Emmerich hatte zwar nur wenige Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft, aber diese sind in bester Erinnerung geblieben - insbesondere auch wegen seines phänomenalen Tores gegen Spanien bei der WM 1966 in England.»

Peter Steinbrück (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens): «Das ist ein trauriger Tag für den Fußball in Nordrhein-Westfalen. Mit Helmut Rahn und Lothar Emmerich sind zwei ehemalige Nationalspieler verstorben, die schon zu Lebzeiten Sportlerlegenden waren. So wie wir Rahn mit der Stadt Essen in Verbindung bringen, so ist der Name Lothar Emmerich untrennbar mit Dortmund verbunden. Beide Sportler waren Idole, nicht nur für die Fans im Revier. Sie symbolisieren die Leidenschaft und die Kraft der Menschen in der Region.

Edmund Stoiber (Bayerischer Ministerpräsident): «Deutschland trauert um einen seiner größten Sportler. Keiner hat so Sportgeschichte geschrieben, wie Helmut Rahn mit seinen legendären Toren beim Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954, der für Deutschland mehr war als ein sportliches Ereignis. Seine Tore standen für die Aufbruchstimmung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Helmut Rahn wird in den Herzen seiner Fans weiterleben.»

Sönke Wortmann (Regisseur des Films «Das Wunder von Bern»): «Helmut Rahn hat das entscheidende Tor der deutschen Sportgeschichte erzielt. Für mich bleibt er unsterblich.»