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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: HFC hat ein Problem in der Kreativ-Abteilung

Von Karl Ebert 16.11.2003, 19:31

Halle/MZ. - Lediglich Gogoloks sehenswerter Fallrückzieher zum glücklichen Ausgleich für den Favoriten konnte die Fans halbwegs entschädigen.

Als HFC-Präsident Michael Schädlich nach der Partie kurzerhand eine Präsidiumssitzung für den Sonnabend anberaumte, schien für viele das Schicksal von Trainer Dirk Mankowski besiegelt. Doch weit gefehlt. "So leicht mache ich mir solche Entscheidungen nicht", gab der Klubchef zu verstehen. Kein Wunder, schließlich steht in dieser Woche an der Saale die Mitgliederversammlung an. Und diese verspricht angesichts der sportlichen Situation viel Brisanz, gehören doch auch zahlreiche Fans zum geladenen Publikum.

"Ich bin mir der Schwierigkeit der Situation durchaus bewusst. Aber bevor wir am Dienstag eine Entscheidung treffen, die wir dann auch vor den Mitgliedern vertreten werden, will ich noch möglichst viele Meinungen hören", sagt Schädlich und denkt dabei genauso an die Fans wie an die Spieler oder die Mitglieder von Aufsichts- und Wirtschaftsbeirat. Schädlich scheint in der Trainerfrage derzeit 50:50 zu stehen. Und die bisherigen Gespräche haben ihn noch nicht weiter gebracht. "Aus Spielerkreisen gibt es kein negatives Wort über den Trainer, der hart um seinen Job kämpft. Das war bei anderen Kandidaten in der Vergangenheit ganz anders. Und von Vertretern anderer Gremien bekomme ich zu hören, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen", beschreibt der Präsident den Zwiespalt seiner Gefühle.

Eines hat Schädlich dem Trainer aber deutlich zu verstehen gegeben. "Ich habe ihm gesagt, dass es ihm bislang nicht gelungen ist, der Mannschaft ein System zu verordnen, das die Gegner zwingt, sich nach uns zu richten. Wir haben vordergründig kein Trainerproblem, sondern zu wenig offensive Leute in der kreativen Zone im Mittelfeld", sagt Schädlich. Als echte Verstärkung hat sich dort nur Christian Fährmann erwiesen, während zum Beispiel Sixten Veit und Mark Gerloff den Nachweis ihrer Oberligatauglichkeit schuldig geblieben sind. "Wir haben neun neue Leute geholt. Davon hat sich nur die Hälfte als Verstärkung erwiesen. Das ist das Problem, an dem wir arbeiten müssen", scheint Schädlich auch Transferaktivitäten in der Winterpause nicht mehr auszuschließen.