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Fußball-Landesverband Fußball-Landesverband: Machtkampf um Chef-Posten

Von Karl ebert 22.10.2012, 20:23

Halle (Saale)/MZ. - Dabei deutet sich vor allem um das Präsidentenamt eine ganz enge Entscheidung zwischen dem Amtsinhaber Werner Georg (62) und seinem Herausforderer Erwin Bugar (60) an.

Der aktuelle erste Vizepräsident will seinen Chef beerben. In einem gut funktionierenden Sportverband werden solche Nachfolgen im Vorfeld geregelt. Nicht in diesem Fall. Im Gegenteil, bei der letzten Vorstandssitzung, zu der neben dem FSA-Präsidium auch die Vorsitzenden der Kreisfachverbände geladen werden, kam es zum Bruch zwischen Bugar und Georg.

Insider berichten, dass Bugar der Kragen geplatzt sei und er seinem Präsidenten alles vor die Füße geworfen habe, was in den letzten Jahren falsch gelaufen sei. Als Konsequenz kündigte er seine eigene Kandidatur an. "Ich kann mich als Vizepräsident nicht von den Fehlern der Vergangenheit freisprechen. Aber ich will einiges besser machen", sagt der Rechtsanwalt aus Möckern und zählt auf: "Der Verband muss wieder mehr Dienstleister für die Vereine werden. Wir brauchen eine neue Personalkonzeption und müssen den Mitgliederschwund stoppen, indem wir neue Anreize schaffen." Bugar weiß, auf was er sich einlässt. Er ist seit 2004 Funktionär im Landesverband. "Die Vertrauensvorschuss-Beweise von Vorstandsmitgliedern haben sich mit der Zeit vermehrt. Deshalb habe ich mich zur Kandidatur entschlossen."

Aber auch Georg will kämpfen und den Posten behalten. "Ich stelle mich der Abstimmung durch den Verbandstag. Aber sollte ich verlieren, stehe ich für kein anderes Amt zur Verfügung und trete auch als Vizepräsident des Nordostdeutschen Verbandes zurück", sagt er.

Der Streit zwischen dem Präsidenten und seinem Vize spaltet auch den Vorstand und die Kreisverbände in zwei Lager. Dabei steht gut 20 Jahre nach seiner Gründung die Einheit des Landesverbandes auf dem Spiel, denn es heißt wieder einmal Magdeburg gegen Halle. Das zeigen allein schon Namen und Herkunft der in Stellung gegangenen Kandidaten für die Ämter der Vizepräsidenten. Bugar will Sportgerichtschef Matthias Albrecht aus Tangermünde als ersten Vize. Prompt warf auch der Vorsitzende von Georgs Heimatverband Saalekreis, Jens Prinzing, seinen Hut in den Ring. Der amtierende zweite Vizepräsident, Jörg Bihlmeyer aus Köthen, muss sich der Kandidatur von Mario Pinkert, Präsident des KFV Anhalt, stellen. Und der hat sich bereits entschieden, wer sein Chef sein soll. "Wir stimmen für Erwin Bugar. Aber Werner Georg weiß um das Votum aus Dessau-Roßlau." Während Markus Scheibel, KFV-Chef Salzland, "in dem demokratischen Vorgang" nichts Ungewöhnliches sieht und "mit beiden Kandidaten leben kann", hat Arnd Peters, KFV-Chef Burgenlandkreis, seine Bedenken. "Ich bedaure, dass es überhaupt zu einer Kampfabstimmung kommt und hoffe, dass sich die Kandidaten vorab noch einigen. Aber wir unterstützen Georg."