Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Gebhardt hat Front geklärt
Hettstedt/MZ. - Am Ende gewann der FSV verdient, musste aber gegen eine in jeder Phase den Nachweis einer Spitzenmannschaft erbringende Germania alle Register ziehen, um die Punkte im Sportpark zu halten.
Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung hinter sich, als Andreas Dub mit seinem Knallbonbon aus gut 20 Metern ans Lattenkreuz für den ersten Paukenschlag sorgte. Bereits nach drei Minuten brandete zum ersten Mal Jubel unter Hettstedts Anhang auf. Einen herrlichen Pass von Mike Wiele hatte Matthias Gebhardt aufgenommen, umkurvte noch im Stile eines Klassemannes Schlussmann Karsten Schmidt und das frühe 1:0 des FSV war perfekt. Die Freude der vehement gestarteten Gastgeber währte jedoch nur fünf Minuten. Eine Faustabwehr von René Bergner landete vor den Füßen von Fräßdorf, der mit scharfem Flachschuss den Ausgleich markierte. Der FSV war vorerst geschockt. Erst nach 20 Minuten gelang wieder ein sehenswerter Spielzug, doch Wiele wurde im letzten Moment abgeblockt. Danach waren wieder die immer stärker werdenden Gäste am Zuge. Zunächst vergab der enteilte Kapitän Tanz eine gute Chance. Erneut trat die Abwehr nicht heraus und Bergner hatte zum zweiten Mal das Nachsehen. Die Antwort des FSV gab wieder Dub mit tollem Distanzschuss. Hier wie auch später gegen Sven Helling, Ronny Straube und bei einem Kopfball von Libero Tobias Hornung zeigte sich Schlussmann Schmidt unüberwindlich. Nur gegen den wieder blitzschnell schaltenden Gebhardt hatte Roßlaus vorzüglicher Keeper nach einer halben Stunde das Nachsehen, musste den Kopfball aus Nahdistanz passieren lassen. Bei diesem 2:2 blieb es bis zur Halbzeitpause.
Nach Wiederbeginn verzeichnete der FSV zwar leichtes Übergewicht, die erste Chance eröffnete sich aber der Germania. Bergner konnte gegen Tanz retten. Ein feiner Direktschuss von Wiele auf der Gegenseite sah Schmidt auf dem Posten. Ein lehrbuchreifer Konter über Gebhardt, Thomas Vollmann und Thomas Heißler führte dann zum 3:2 nach 58 Minuten. Kapitän Heißler hatte das Leder genau ins Eck platziert. Aber Roßlau blieb kreuzgefährlich, hatte ebenfalls wieder eine Möglichkeit. Hettstedt verlegte sich auf sein so wirkungsvolles Konterspiel. Allein beim Abschluss fehlte gleich mehrmals die Nervenstärke. Auch im Hettstedter Strafraum gab es noch einige Turbulenzen, bei denen den Anhängern der Atem stockte. Ein unglaublicher Reflex von Germanias Tausendsassa Karsten Schmidt gegen Heißler verhinderte in der 80. Minute die Spielentscheidung zugunsten des FSV. Für den eingewechselten Sebastian Dell war ebenfalls beim Roßlauer Keeper Endstation. In der 86. Minute erlöste Goalgetter Gebhardt Hettstedts Anhang und seine Elf mit dem 4:2.
Ein Freistoß von Heißler hatte im Strafraum der Gäste Verwirrung ausgelöst. Gebhardt nutzte diese in seiner unnachahmlichen Art und entschied das Match endgültig. Nach einer denkwürdigen Begegnung auf hohem Niveau schaffte der FSV den Sprung an die Spitze.
FSV Hettstedt: Bergner - Hornung, Helling, Reckrühm, Dub, Heißler, Wiele, Lehmann, Vollmann, Straube (70. Dell), Gebhardt