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Fußball Fußball: Jüttner bindet den Sack endgültig zu

Von DETLEF LIEDMANN 08.11.2009, 18:00

AMSDORF/MZ. - auf bescheidenem Niveau. "Dass Amsdorf verdient gewonnen hat, daran gibt es keinen Zweifel. Allerdings hat mich die Schiedsrichterleistung enttäuscht, auch wenn es daran nicht gelegen hat", so Eislebens Trainer Henryk Lihsa. Er reflektierte damit vor allem auf die rote Karte für Michal Durila in der 80. Minute. Durila soll Schiedsrichter Mike Weiß aus Sülzetal nach dessen Meinung beleidigt haben.

Sein Amsdorfer Gegenüber Thomas Müller sagte: "Die Einstellung hat gestimmt. Allerdings hätten wir zur Pause höher führen müssen. Dann wäre die zweite Halbzeit ruhiger verlaufen." Mit der Einstellung hatte Müller wohl recht, aber spielerisch war es trotz des am Ende klaren Sieges keine Offenbarung. "Wir sind zwar besser, aber trotzdem spielt Not gegen Elend", hatte Amsdorfs Bürgermeister Hans-Joachim Scharf gegen Ende des ersten Spielabschnitts gesagt.

Dabei begann Amsdorf recht forsch, versuchte besonders über die linke Seite Löcher in den Eisleber Abwehrverbund zu reißen. Doch der anfängliche Druck verpuffte schnell, ehe Jan Eberhardt nach 13 Minuten überraschend zu einer Chance kam. Doch sein Schuss glich eher einer Rückgabe und Eislebens Torwart Maik Schäfer hatte keine Mühe. Auf der Gegenseite sorgte Valon Muriqi mit einem Freistoß für das erste Achtungszeichen (20.). Dann konnte Schäfer den Schuss von Matthias Fengler nur prallen lassen, doch Sirko Czarnetzki kam einen Schritt zu spät (22.). Eine halbe Stunde war gespielt, als Christian Bienek frei zum Schuss kam. Allerdings verletzte sich der junge Eisleber dabei, bekam so vom Gegenzug kaum etwas mit. Doch Fengler konnte Czarnetzkis Zuspiel nicht verwerten. Und wenn spielerisch nichts geht, muss man es eben anders versuchen. So wie Sebastian Dell mit einem Gewaltschuss von der Strafraumgrenze nach 32 Minuten. Amsdorf führte 1:0. Fengler hatte drei Minute vor der Pause noch eine dicke Chance, wurde aber zu weit nach außen getrieben.

Nach dem Wechsel häuften sich Amsdorfer Chancen, während Eisleber Entlastung nur noch sporadisch zu erleben war. Allerdings häuften sich in einem bis dahin überaus fairem Derby auch die Aufreger. "Was der Junge hier macht, das finde ich nicht in Ordnung", kommentierte Werner Lihsa, Vater des Eisleber Trainers und einmal DDR-Nationaltorwart, den Auftritt von Mike Weiß. Ließ er ein Foul von Vlado Semanco an Czarnetzki ungeahndet, pfiff er kurz darauf nach einem harmlosen Rempler von Marcus Plaha an Fengler und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Andreas Jüttner verwandelte zum 2:0. Da

waren 75 Minuten gespielt und Schäfer hatte zuvor viele Amsdorfer Chancen zunichte gemacht.

Aber es gab noch weitere. Doch sowohl Fengler, als auch Czarnetzki und der eingewechselte Daniel Stephansky hatten kein Glück. Bezeichnend, dass Treffer Nummer drei in der 90. Minute eher einem Kullerball entsprang. Jüttners verunglückter Schuss wurde noch leicht abgefälscht und rollte für Torwart Schäfer unerreichbar ins Eck. Nach dem Spiel gab es viel zu diskutieren. Aber wenigstens beruhigten sich die Gemüter der Spieler und Offiziellen schnell und es wurde vernünftig miteinander geredet.

Das Spiel hatte mit einer Schweigeminute begonnen. Auf dem Sportplatz wurde Heinz Frellstedt gedacht. Der Geschäftsführer der Romonta GmbH war am Donnerstag voriger Woche im Alter von 56 Jahren überraschend verstorben.

1. FC Romonta Amsdorf: Höllriegel - M. Scheibe, Jüttner, Albrecht, Eberhardt, Fengler, Czarnetzki (85. Siedler), Dell (80. Stephansky), Gliniorz (57. Schmidt), Schuhmann, R. Scheibe

MSV Eisleben: Schäfer - Stypa (75. Baierl), Semanco, Scharf, Voracek, Janke, Bienek (44. Bendzko), Plaha, Breßler, Meier, Muriqi (65. Durila)

Tore: 1:0 Dell (32.), 2:0 Jüttner (75. Foulstrafstoß), 3:0 Jüttner (90.)