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Fußball Fußball: Der Huub Stevens des Ostens

Von KARL EBERT 06.11.2008, 20:49

HALLE/MZ. - Zudem ist die Mannschaft mittlerweile länger als ein Jahr (17 Spiele) auf fremden Plätzen ungeschlagen. Die letzte Niederlage gab es am 4. November 2007 in Halberstadt (1:2). Die Halbzeit-Miete zum Klassenerhalt (40 Punkte) ist bereits nach einem Drittel der Saison eingefahren.

Der vielleicht einzige Wermutstropfen: Der Aufsteiger zeigt nur selten mitreißende Spielkunst. In elf Spielen schoss die Köhler-Elf nur zwölf Tore und holte die fünf Siege alle mit nur einem Tor Vorsprung. Aber: Nie gab es mehr als ein Gegentor pro Partie, vier Mal stand hinten die Null. Sven Köhler ist der Huub Stevens des Ostens.

"Wir haben aus unseren recht bescheidenen Möglichkeiten das Maximale herausgeholt", erklärt der Coach. Und das mit einer nach seiner Aussage allenfalls solide besetzten Regionalliga-Mannschaft "um die beiden überdurchschnittlichen Spieler Darko Horvat und Pavel David".

Das ist die Stärke des Trainers. Er hat dem Team eine Taktik verschrieben, mit der es trotzdem erfolgreich ist. "Wir sind als Neuling in dieser Liga nicht in der Lage, die Gegner an die Wand zu spielen. Aber wir haben eigene Stärken, mit denen sich nachweislich viele Punkte holen lassen." Das Prunkstück des HFC ist wie in der Vorsaison die Abwehr. Der ohnehin bereits gut besetzte Mannschaftsteil wurde durch die Verpflichtung von Philip Schubert und Adli Lachheb noch verstärkt. Das freut Köhler besonders, denn Schubert (20), Robert Stark (21) und Christian Beck (20) waren als Perspektivkader verpflichtet worden, um die DFB-Regel für U 23-Spieler einhalten zu können. Diese fordert, dass pro Partie mindestens vier deutsche Spieler unter 23 Jahren auf dem Spielprotokoll stehen müssen.

Im Mittelfeld besitzt Köhler mit Kapitän Nico Kanitz und Thorsten Görke zwei Akteure mit dem Prädikat "Beständigkeit in Person". "Alle anderen wachsen an den Aufgaben und den Gegnern. Ich habe bislang keine Mannschaft gesehen, die uns an die Wand spielt, wenn wir die normale Leistung bringen", erklärt Köhler durchaus selbstbewusst. Auch in Bezug auf die magere Trefferausbeute lässt sich der Coach nicht aus der Ruhe bringen. "Wir sind auch im letzten Jahr erst nach und nach auf Touren gekommen. Am Ende hatten wir die viertbeste Quote", sagt er und kommt auf den Vergleich mit Stevens zurück. "Ich glaube Huub Stevens hat in Schalke offensiv nie so viel riskiert wie ich gegen Kiel." Görke ist für ihn ebenso wenig ein klassischer defensiver Mittelfeldspieler wie Rene Stark. Kanitz, David und Maik Kunze auf den Außenbahnen spielen nach vorn und Ronny Hebestreit ist die zweite Spitze neben Thomas Neubert. Auch bei den Außenverteidigern Schubert und Jan Benes hat Köhler mehr Offensivdrang registriert. "Benes hat sich dafür mit dem Tor gegen Kiel belohnt", so Köhler.