Frauen-Nationalmannschaft Frauen-Nationalmannschaft: Silke Rottenberg schwer verletzt
Heidelberg/Guangzhou/China/dpa. - Nationaltorhüterin SilkeRottenberg hat sich wie befürchtet einen Kreuzbandriss zugezogen,ihre Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft im September in Chinaaber weiter fest im Visier. Eine Kernspintomographie am Montag inHeidelberg bestätigte die erste Diagnose. «Das vordere Kreuzband imlinken Knie ist gerissen, weitere Schäden wurden aber nichtfestgestellt», teilte Siegfried Dietrich, der Manager ihres Clubs 1.FFC Frankfurt, der dpa aus China mit. «Das ist tragisch für Silke.Aber sie schaut schon wieder optimistisch nach vorn», sagte Dietrich,der als DFB-Delegationsmitglied zurzeit in Guangzhou weilt. Dortnimmt die deutsche Auswahl an einem Vier-Nationen-Turnier teil.
Trotz der niederschmetternden Diagnose gab sich Rottenberg schonwieder zuversichtlich und kämpferisch. «Natürlich ist das bitter.Aber ich werde alles tun, um so schnell wie möglich wieder fit zuwerden. Die WM bleibt mein Ziel», sagte die 35 Jahre alte FFC-Torfrau. Die Bundesliga-Saison ist für sie allerdings gelaufen.
Rottenberg hatte sich die Verletzung im Training am Samstag vorder Partie gegen Gastgeber China (Sonntag) zugezogen und warvorzeitig in die Heimat gereist. Der deutsche Teamarzt BerndLasarzewski wird die notwendige Operation bei der 123-maligenNationalspielerin bereits an diesem Mittwoch in der SportklinikHellersen in Lüdenscheid vornehmen. Danach erwartet die Welt- undEuropameisterin eine rund sechsmonatige Pause und Rehabilitation.
Cheftrainerin Silvia Neid traut ihrer Nummer 1 ein Comeback vorder WM (10. bis 30. September) zu. «Der Zeitpunkt der Verletzung istnatürlich ärgerlich. Aber Silke ist eine Kämpferin und hat eineprofessionelle Einstellung. Ich bin überzeugt, dass sie es bis zur WMschafft.»
Für Rottenberg, die noch zum Auftakt beim 0:0 am Freitag gegen dieUSA im Tor gestanden hatte, rückt im letzten Turnierspiel an diesemDienstag (6.30 Uhr MEZ) gegen England wieder Stephanie Ullrichzwischen die Pfosten. Die 22-Jährige vom VfL Wolfsburg hatte gegenChina (0:0) ein gutes Länderspieldebüt gefeiert. Die eigentlichedeutsche Nummer 2, Nadine Angerer (Turbine Potsdam), ist nicht inGuangzhou dabei. Nach zwei torlosen Spielen muss das DFB-Team gegenEngland unbedingt gewinnen, um die Chance auf den Turniersieg zuwahren. Allerdings ist die Neid-Elf auch dann vom Ergebnis derabschießenden Partie zwischen China - USA (9.00 Uhr)abhängig.