Frauen-Fußballnationalmannschaft Frauen-Fußballnationalmannschaft: «Ich erkannte meine Mannschaft nicht wieder»

Hoffenheim/dpa. - Tina Theune-Meyer war sauer, richtig sauer. Diesonst so ruhige Trainerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaftder Frauen fand nach dem 0:1 (0:1) der Weltmeisterinnen amMittwochabend in Hoffenheim gegen Norwegen deutliche Worte. «UnsereAngriffe waren sehr langsam und pomadig - um nicht noch deutlicherwerden zu müssen. Ich kannte meine Mannschaft nicht wieder»,kritisierte die Diplom-Sportlehrerin nach dem verpatzten Härtetestfür die Olympischen Spiele. «Wir haben schlecht gespielt», räumteauch Spielgestalterin Renate Lingor ein.
Theune-Meyer sah die größten Probleme im mentalen Bereich. Esfehle ein Kopf, der die Mannschaft antreibe. «Dem Team fehlt dasSelbstbewusstsein, das Draufgängerische. Sie müssen einfach an sichglauben.» Torhüterin Silke Rottenberg stimmte dem zu. «Für die Moralwäre es gut gewesen, wenn wir gewonnen hätten», sagte die 32-Jährige.Am Samstag (17.45 Uhr) gegen Nigeria hat das Team in Offenbach beider zweiten Olympia-Generalprobe die Chance zur Wiedergutmachung.
Mit der Partie gegen China im griechischen Patras beginnen am 11.August für die deutsche Elf die Sommerspiele. Doch bis dahin mussnoch viel passieren. «Am Timing und am Zusammenspiel hapert es nochgewaltig», sagte die 50 Jahre alte Bundestrainerin und ließ auch diehochsommerlichen Temperaturen nicht als Entschuldigung gelten. «DieHitze hier war gut. In Athen ist es sehr heiß, so dass man sich hierdaran gewöhnen konnte.»
Die Favoriten-Bürde für Athen hemmte das Team gegen die nicht fürOlympia qualifizierten Skandinavierinnen 90 Minuten lang. «DieSpielerinnen waren nervös. Sie wollten gar nicht aus der Kabine raus.Sie spüren den Druck, der auf Ihnen lastet», sagte Theune-Meyer mitruhiger, aber warnender Stimme. Ganz vorne sieht sie ihre Mannschaftbei Olympia nicht: «Wir können um Medaillen mitspielen, aber die USAsind der absolute Top-Favorit.»
«Wir hatten Probleme ins Spiel zu kommen», sagte Theune-Mayerweiter und meinte damit auch das Tor des Tages durch Kristine Ednerin der 2. Minute. «Besonders über außen waren wir platt», analysiertesie, fand aber auch positive Ansätze. «Wir haben die erste Halbzeittotal verschlafen, aber man hat in der zweiten Hälfte gesehen: Esgeht anders. Wir wollten das Tor zum Ausgleich unbedingt schießen.»Dazu beigetragen hatten in erster Linie die Einwechselspielerinnen.«Die haben mir sehr gut gefallen - ohne Ausnahme.»