Fragezeichen beim Zweiten
Dessau/MZ/sbr. - In der Süd-Staffel der Handball-Verbandsliga duellierten sich in der kürzlich abgelaufenen Saison zwei Teams aus der Region um den Aufstieg in die Oberliga. Der Roßlauer HV Jahn hatte am Ende knapp die Nase vor der zweiten Mannschaft des DHV 96 vorn.
Doch Roßlau dürfte es schwer haben, ohne personelle Verstärkungen in der vierten Liga bestehen zu können. Und diese könnten ausgerechnet vom DHV II kommen. Das Anliegen von DHV-Trainer Wolfgang Spitz ist es, seine für die Juniorenregionalliga qualifizierten A-Jugendlichen (Stefan Luther, Max Berthold, Florian Spitz) in der Männeroberliga Erfahrungen sammeln zu lassen. Inwieweit sich diese Vorstellungen mit den Roßlauer Personalplanungen decken, wird sich zeigen, da auch die Brüder Denny und Philipp Winkel zum HV Jahn wechseln wollen.
Für Dessau stellt sich damit die Frage, wie es personell in der nächsten Spielzeit weiter gehen soll. Regisseur Thomas Kirschstein zieht es auf Grund persönlicher Kontakte zum Aufsteiger Kühnau.
Rechtsaußen Christian Resetaritz ist sich nach einer wiederholten Schulteroperation nicht sicher, ob er noch einmal den Ball in die Hand nehmen möchte. Die im Saisonverlauf ausgeschiedenen Frank Seemann (Studium), Oliver Hahn (dritte Mannschaft) und Ronny Gabbert (arbeitsbedingt) gilt es ebenfalls zu ersetzen. Sebastian Paasche möchte sich zukünftig mehr auf seine Ausbildung konzentrieren und nur noch am Trainingsbetrieb teilnehmen. Gleiches gilt für den in Leipzig studierenden Kyriakos Louca. Vollzieht sich der Aderlass der Zweiten in diesem Ausmaß, stellt sich eine existentielles Problem, das vom Verein mit entsprechenden Maßnahmen beantwortet werden müsste.
Eine davon, wäre die eindeutige Aussage zur Personalie des Trainers. Bisher hat mit dem amtierenden Coach Martin Stein noch kein Präsidiumsmitglied ein klärendes Gespräch geführt. Natürlich gab es in den letzten Wochen mit dem Abstiegskampf der ersten Mannschaft dringendere Probleme, doch es schlich sich immer wieder der Eindruck ein, dass sich am Schattendasein der zweiten Mannschaft nicht viel geändert hat.
Die steigerte sich dennoch nach einem Fehlstart mit 0:4 Punkten im Laufe der Spielzeit. Durch den Einsatz der A-Junioren Spitz, Winkel und Luther sowie Berthold gewann das Angriffsspiel der Blau-Weißen an Variabilität und Tempo. Eindrucksvoller Beleg dafür, ist die mit Abstand beste Trefferquote der Liga (867 Tore). Diesen im Durchschnitt 33 Treffern pro Spiel, stehen leider auch 779 erhaltene gegenüber, was ebenfalls den Spitzenwert im Ligavergleich bedeutet.
Für den DHV II kamen zum Einsatz: Handt, Dauer, Clauß, Georgi - Hahn, Kirschstein, Seemann, Breu, Resetaritz, Louca, Paasche, Tiede, Mieth, Gabbert, Nietzel, Sielski, P. Winkel, D. Winkel, Stein, Kern, Böhm, Berthold, Luther, Subozc
