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Formel 1 Formel 1: Toyota fordert ersten Sieg

Von Jens Marx 15.01.2006, 16:28
Der deutsche Formel 1 Fahrer Ralf Schumacher (r) und der italienische Fahrer Jarno Trulli unterhalten sich am Samstag (14.01.2006) im französischen Valenciennes, wo Toyota den neuen Toyota TF 106 vorstellte. Foto: Roland Weihrauch dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der deutsche Formel 1 Fahrer Ralf Schumacher (r) und der italienische Fahrer Jarno Trulli unterhalten sich am Samstag (14.01.2006) im französischen Valenciennes, wo Toyota den neuen Toyota TF 106 vorstellte. Foto: Roland Weihrauch dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Valenciennes/Frankreich/dpa. - «Es muss unser Ziel sein, endlich ein Rennen zugewinnen. Ob es realistisch ist, werden wir in Bahrain sehen», sagteder 30-Jährige mit Verweis auf das Auftaktrennen am 12. März imWüstenstaat: «Wir müssen abwarten.» Sand im Getriebe soll der neueToyota TF 106 spätestens dann nicht mehr haben. In punkto Aerodynamikund Reifenentwicklung werde der Rennstall sicher noch einen Schrittmachen, sagte er bei der Präsentation seines neuen Dienstwagens amSamstag im Toyota-Werk von Valenciennes im Nordosten Frankreichs.

Sportlich soll der Blick nur nach vorn gerichtet werden. Rechtlichsteht dem Team, das 2002 sein Debüt in der Königsklasse gab,angeblich ein Nachspiel ins Haus. Nach Informationen des Magazins«Focus» hat die Staatsanwaltschaft in Köln Anklage gegen den kürzlichentlassenen Chefdesigner Gustav Brunner und zwei weitere ehemaligeleitende Mitarbeiter erhoben. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Gesetzgegen den unlauteren Wettbewerb. Die Vorgeschichte: Bei derEntwicklung der Boliden TF 103 und TF 104 sollen die Techniker einProgramm von Konkurrent Ferrari mit aerodynamischen Daten genutzthaben. Ferrari-Teamchef Jean Todt hatte im April 2003 Anzeige in demmöglichen Spionageskandal erstattet.

Der derzeitige - erlaubte - Blick zur Konkurrenz gibt nach Aussagevon Ralf Schumacher kaum Aufschlüsse zum Leistungsstand. «Man weißnicht, wer wirklich schon mit dem Auto für 2006 testet und fährt undwer nicht. Ferrari fährt mit dem 2004er Auto rum. Von daher ist dasalles schwierig», sagte der 145-malige Grand-Prix-Starter vor rund350 Medienvertretern und Gästen in dem hochmodernen Werk. Zuvor hatteer er mit Kollege Jarno Trulli (Italien) das rote Tuch gelüftet undden Blick auf seinen neuen Dienstwagen freigegeben.

Neben dem neuen V8-Motor und neuer Aerodynamik ist mit Bridgestonebei Toyota auch ein neuer Reifenpartner an Bord. Zweifel an derZielsetzung gibt es in der Führungsetage aber nicht. «Wir wollen denersten Sieg schaffen», forderte Teamchef Tsutomu Tomita von seinemFahrerduo. «Wir sind sehr gut unterwegs und es fühlt sich gut an,auch wenn es im Vorfeld des ersten Rennens und danach noch vielArbeit zu erledigen gibt. Ich bin optimistisch und zuversichtlich»,sagte Trulli.

Dass der neue Motor «RVX-06» auf Grund des vorgeschriebenenEinbauwinkels von 90 Grad stark vibriere, sei nicht zu ändern,betonte Motorenchef Luca Marmorini. Enorm ist der Leistungsverlustvon 20 Prozent im Vergleich zum V10. Auf sehr schnellen Strecken kanndies zu Rundenzeiten führen, die bis zu drei Sekunden langsamer sindals mit dem alten V10-Motor. «Gas geben unter allen Umständen wirdaber jetzt nicht zum Fahrstil für mich», betonte Ralf Schumacher.

Nachdem der TF 106 bereits seit Ende November getestet wird undein vergleichbares Modell bei den Rennen in Japan und China in dervergangenen Saison im Einsatz gewesen war, wähnen sich die Japanerabsolut im Zeitplan. «Wir sind bereits sehr glücklich mit unseremMechanik-Paket», sagte der Technische Direktor, Mike Gascoyne. Getreudem japanischen «Kaizen» - zu deutsch: kontinuierliche Verbesserung -ist für das siebte Saisonrennen bereits der Einsatz desweiterentwickelten TF 106B geplant.