Formel 1 Formel 1: Schumacher mit 75. Sieg im 200. Rennen

Barcelona/dpa. - Mit der Idealpunktzahl 50 führt der 35 Jahre alte Kerpener vor denletzten 13 Rennen des Jahres vor Barrichello (32), dem Briten JensonButton (24) im BAR-Honda sowie den Renault-Piloten Fernando Alonso(Spanien) und Trulli (je 21). Von BMW-Williams und McLaren-Mercedeswar in Barcelona nicht viel zu sehen. Der Kolumbianer Juan PabloMontoya musste sein defektes Auto 19 Runden vor Schluss in der Boxabstellen und fiel in der WM-Wertung auf Rang sechs (18) zurück. RalfSchumacher wurde Sechster, holte drei WM-Zähler und ist mit zwölfPunkten Siebter.
Vize-Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland) und der Schotte DavidCoulthard fuhren als Elfter bzw. Zehnter nicht in die Punkte. DerMönchengladbacher Nick Heidfeld errreichte im Jordan-Ford nicht dasZiel; er schied in der 35. Runde aus und bleibt ohne WM-Punkte.«Damit bin ich nicht zufrieden.»
Nur zu Beginn musste Schumacher um seinen sechsten Sieg inBarcelona zittern. Doch nach dem ersten Boxenstopp spulte derWeltmeister sein Programm vor Rekordkulisse von 108 300 Zuschauer aufdem Circuit de Catalunya in gewohnter Manier ab. Vor dem Startplauderte er locker mit Hollywoodstar Michael Douglas, am Vortag gabes eine Torte vom Team für sein 200. Rennen. Nach dem sicherherausgefahrenen Triumph in 1:27:32,841 Stunden über die 305,256Kilometer sogar Glückwünsche von Spaniens König Juan Carlos.
Rekordjäger Schumacher ist erst der vierte Fahrer nach JackBrabham (1960), Jim Clark (1965) und Mansell (1992) der fünf Erfolgenhintereinander geschafft hat. Beim nächsten Grand Prix in Monte Carlo(23. Mai) kann der sechsmalige Weltmeister das halbe Dutzend vollmachen und sich einen weiteren Rekord sichern.
In sein Jubiläums-Rennen war Michael Schumacher von der 59. Pole-Position seiner einmaligen Rennfahrerlaufbahn gestartet. Zwar hielter seinen Erzrivale Juan Pablo Montoya - mit dem Kolumbianer war erzuletzt in Imola noch heftig aneinander geraten - beim Start inSchach, doch der Italiener Jarno Trulli nutzte die Situation. Wie ineiner Rakete flog er in seinem Renault an den beiden Rivalen vorbeiund setzte sich an die Spitze.
Montoya dagegen fiel auf Platz vier zurück, während sichSchumacher als Zweiter auf die Verfolgungsjagd machte. Auch RalfSchumacher im zweiten Williams-BMW, der als Sechster ins Rennengegangen war, verlor drei Plätze. Der Japaner Takuma Sato hingegen imBAR-Honda hielt zunächst seinen dritten Platz. Der als neuerSchumacher-Herausforderer gehandelte Button im zweiten BAR-Hondaverspielte seine Chancen nach einem Fahrfehler in der Qualifikationam Vortag, holte sich aber als Achter noch einen WM-Punkt.
Der überraschend an der Spitze fahrende Trulli kam in der zehnteRunde erstmals an die Box, Schumacher holte sich nur eine Rundespäter Benzin und neue Reifen. Wenig später fiel die Vorentscheidung,als sich Schumacher bei der Ausfahrt aus der Box knapp vor Trullischob. Von da an baute der Kerpener seinen Vorsprung aus. Nach einemDrittel des Rennens lagen sogar beide Ferraris an der Spitze, alsSchumacher seine Führung nach dem zweiten Boxenstopp in Runde 26gegen seinen Teamkollegen knapp verteidigte. Beim dritten und letztenStopp nach zwei Drittel des Rennens waren die Verhältnisse geklärt.
Derweil nährte der erneut enttäuschende Ralf Schumacher dieSpekulationen über seine Zukunft beim BMW-Williams-Team. «Wenn ichwill, dann ja. Aber ich weiß noch nicht, ob ich will», sagte «SchumiII» und stellte in der «Bild am Sonntag» klar: «Ich habe noch beikeinem anderen Team unterschreiben, auch nicht bei Toyota.»
