Finanzkrise kein Grund zur Panik für Bankkunden
Stuttgart/dpa. - Bankkunden in Deutschland sind nach Ansicht von Verbraucherschützern von der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise kaum betroffen. «Es gibt für normale Bankkunden derzeit überhaupt keinen Grund zur Panik.»
Das sagte der Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Niels Nauhauser, am Montag (15. September) in Stuttgart. Nur wer Aktien oder Schuldverschreibungen der betroffenen Banken wie Lehman Brothers habe, müsse möglicherweise mit Verlusten rechnen. Geldeinlagen wie Sparkonten, Sparbriefe oder Festgelder seien in Deutschland zum Großteil über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.
«Bei Einlagen sind 90 Prozent bis zu einem Höchstwert von 20 000 Euro pro Kontoinhaber über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert», sagte Nauhauser. Für Ehepaare liege der Höchstwert bei 40 000 Euro. Darüber hinaus gebe es einen Einlagensicherungsfonds, an dem sich die privaten Institute freiwillig beteiligen. «Hier sind in der Regel pro Kunde 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank abgesichert», sagte Nauhauser. Wenn also eine Bank fünf Millionen Euro haftendes Eigenkapital habe, seien pro Kunde rund 1,5 Millionen Euro abgesichert. Jeder Kunde könne bei seiner Bank nachfragen, wie hoch die private Einlagensicherung ist.
«Rentenfonds sind von der ganzen Krise eher nicht betroffen», sagte Nauhauser. Wenn ein Fonds Werte von betroffenen Banken enthalte, könne sich dies zwar dämpfend auf die Rendite auswirken, mit wirklichen Verlusten sei aber in der Regel eher nicht zu rechnen. «Bei Aktien sind die Auswirkungen nur für Anleger groß, die sehr stark auf Banktitel gesetzt haben», sagte Nauhauser. «Bei starker Streuung zwischen Branchen und Regionen sind die Auswirkungen in der Regel eher überschaubar.»