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Feuer im Gewerbegebiet Grana Feuer im Gewerbegebiet Grana: Flammen tanzen in der Disco «Mad»

Von Torsten Gerbank 23.07.2001, 17:42

Grana/MZ. - Ein Feuer hat am Montag in den frühen Morgenstunden die Einrichtung der Discothek "Mad" im Gewerbegebiet "Floßgraben" in Grana vernichtet. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Die Discothek war zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers geschlossen.

Der letzte Gast hatte etwa 24 Stunden zuvor nach der letzten Veranstaltung das Objekt verlassen. Ermittlungen der Polizei ergaben, dass das Feuer mutwillig gelegt worden ist. Unbekannte, so Birgit Bandermann, Pressesprecherin der Polizeidirektion Merseburg, hebelten ein vergittertes Fenster auf und drangen so in die Disko ein. Zum Zündeln setzten die Täter Brandbeschleuniger ein.

Der Tanztempel befindet sich direkt unter einem Möbelhaus. Die Feuerwehr wurde kurz nach fünf Uhr alarmiert. Einsatzkräfte der Zeitzer Wehr, der freiwilligen Feuerwehren Kretzschau und Salsitz rückten zur Disco aus. Als die Feuerwehrleute vor Ort eintrafen, drang dicker Qualm aus Fenster- und Türritzen. "Die ganze Disco war verqualmt", erklärte Einsatzleiter Hans-Jürgen Hoffmann (40). Also musste zunächst eine Entlüftung aufgebaut werden, um bessere Sicht zu bekommen. Als Glück bezeichnete Hoffmann die Tatsache, dass es bei dem Brand zu keiner großen Flammenbildung gekommen war. Sonst hätte die Betondecke stärker reißen können. Das wiederum hätte dazu führen können, dass das Feuer auf das Möbellager übergreift.

Während am Vormittag fünf Beamte des Fachkommissariats II der Polizeidirektion Merseburg Spuren sicherten, um die Brandursache zu ermitteln, telefonierte Andreas Schröder, Geschäftsführer des "Mad", am Rande des abgesperrten Geländes mit Versicherung und Anwalt. Er war gegen 5.50 Uhr von der Polizei informiert und zur Discothek gerufen worden. "Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht gewusst, was hier geschehen war. Von einem Brand war da keine Rede", sagt Schröder. Seit Oktober 1999 zeichnet er für das Objekt verantwortlich. Nach seiner Auffassung sind bei dem Brand Einrichtung, Waren, Tonträger und Technik unbrauchbar geworden. Wenn nicht durch das Feuer selbst, dann infolge von Löschwasser oder Ruß. Auf 300 000 bis 400 000 Mark beziffert Schröder den Wert all dessen, was sich in dem rund 700 Quadratmeter großen Objekt befindet. Die Discoveranstaltung, die am Sonnabend im "Mad" stattfand, sollte die vorerst letzte gewesen sein. Wie Schröder der MZ erklärte, begann jetzt eine Sommerpause.

Die Zeit sollte zum Umbau der Discothek genutzt werden. Schon vor Ort verwiesen Augenzeugen auf ein aufgebogenes Gitter und eingeschlagene Scheiben an einem Fenster zur Discothek. Das nährte am Vormittag die Vermutung, dass Fremde in das Objekt eingedrungen waren. Zudem wurde Mad-Geschäftsführer Schröder am Freitag nach eigener Aussage angegriffen und in eine tätliche Auseinandersetzung verwickelt. Unter Hinweis auf den Schaden und anstehende Versicherungsleistungen meinte Schröder, wenn ihm der Brand nicht das Genick breche, dann werde er die Discothek wieder eröffnen. "Ich lasse mich nicht von irgendwelchen Leuten einschüchtern", sagte er. Konkreter wollte er nicht werden.