FC Energie Cottbus FC Energie Cottbus: Youssef Mokhtari verklagt Verein

Taucha/Cottbus/dpa. - Die Spannungen zwischen dem FC EnergieCottbus und dem abwanderungswilligen Spielmacher Youssef Mokhtarihaben sich weiter zugespitzt. Der Marokkaner ließ durch seinen AnwaltHorst Kletke das geplante Schlichtungsgespräch der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit seinem Arbeitgeber absagen und kündigte gleichzeitigSchadensersatzansprüche gegen den FC Energie an. Entgegen seinerursprünglichen Planung wird Mokhtari jedoch am Dienstag zum Training in der Lausitz erscheinen. «Ich kehre zurück nach Cottbus und werdemeinen Arbeitsvertrag erfüllen. Aber es ist viel kaputtgegangen»,sagte Mokhtari.
Das Vertrauensverhältnis zur neuen Vereinsführung sei zerstört,betonte der Marokkaner. Man habe ihm den Sprung in die 1. Ligaverwehrt. Trotz der Querelen verspricht Mokhtari, weiterhin alles imrot-weißen Trikot zu geben. «Ich bin Profi. Wenn ich auf dem Platzstehe, will ich gewinnen und das Maximale geben. Daran wird sich auchin Zukunft nichts ändern», sagte er der «Lausitzer Rundschau».
Der Regisseur will den Verein aber weiterhin verlassen und bestehtauf der Rechtsgültigkeit der durch Ex-Präsident Dieter Krein mündlichzugesagten Ausstiegsklausel bei einer Ablöse von 500 000 Euro. Dieneue Energie-Führung verweist dagegen auf die fehlende Schriftformund will unbedingt einen weiteren Fall Thurk beziehungsweise Gebhardtverhindern. Beide Profis wurden jeweils ohne größere Widerstände ausihren laufenden Verträgen entlassen. «Wenn jeder kommen und gehenkann, wann er will, bräuchten wir keine schriftlichen Verträge mehr»,sagte Verwaltungsrats-Chef Ulrich Lepsch. «Trotzdem werden wirYoussef Mokhtari mit offenen Armen empfangen», fügte er hinzu.
Mokhtari-Anwalt Kletke nennt als Grund für die Absage desVerfahrens die fehlende Bereitschaftschaft des FC Energie, bei derSchlichtung mitzuwirken. «Außerdem besteht jetzt keine realistischeChance mehr, den Vereinswechsel zu realisieren», erklärte Kletke.Sein Mandant hatte zum Trainingsbeginn eine Krankschreibung bis zum5. Juli vorgelegt.
Im ersten Testspiel des FC Energie hatte beim 13:0 (1:0) gegenBezirksligist SV Trusetal aus Thüringen vor allem der rumänischeNeuzugang Sergiu Radu als vierfacher Torschütze überzeugt. TrainerPetrik Sander setzte auch zwei Probespieler ein. Sowohl der 30-jährige Kameruner Cyrill Bella (LR Ahlen) mit einem verwandeltenFoulelfmeter als auch der Ungar Norbert Nemeth (Ferencvaros Budapest)zeichneten sich als Torschützen aus. Am Sonntag wurde beimsächsischen Bezirksligisten SG Taucha 99 mit 3:2 (3:1) gewonnen.Sergio Radu (3.), Timo Rost (31./Foulelfmeter) und Markus Dworrak(36.) trafen zum knappen Sieg.