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Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien: Bürgerprotest gegen einen Windanlagenpark

Von Holger Mannheim 22.08.2001, 13:12

Heldrungen/Braunsroda/MZ. - "Das bisschen intakte Landschaft, das uns noch geblieben ist, würde durch die Anlagen verschandelt", fürchtet Georg von Bismarck, Mitglied der Initiative, der zwar versichert: "Ich bin beim besten Willen kein Fortschrittsbekämpfer."

Aber das Minus, das die Windräder mit sich bringen würden, sei deutlich größer als ihr Nutzen. "Das einzige Potenzial der Region liegt doch im Tourismus. Mit störenden Windparks würde man es ruckzuck verspielen", ist von Bismarck sicher. Zumal: "Die Anlagen sollen nach meiner Kenntnis deutlich größer werden als ursprünglich geplant." Und damit sei sicher, dass sie nachts mit roten Blinklichtern befeuert werden. "Die Dinger würden uns rund um die Uhr beeinträchtigen." Die Anlagen schadeten nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen. Daher hat die Initiative in Braunsroda bereits Unterschriften gesammelt, die meisten der 115 Einwohner unterstützen die Bürgerinitiative. Von Bismarck: "Wir haben 90 Prozent auf unserer Seite."

Bedenken gegen das Vorhaben bekundete am Mittwoch auch der Verein Thüringer Ornithologen. Dessen Geschäftsführer Herbert Grimm: "Das Gebiet ist eine wichtige Zugvogelroute und die Anlagen hätten eine enorme Scheuchwirkung für ein weites Gebiet." Kommen die Windräder, müsse man auf Störche oder Kraniche im Kyffhäuserkreis wohl verzichten. Wie Diana Axthelm, Verwaltungsangestellte im Bauamt der Heldrunger Verwaltungsgemeinschaft, auf MZ-Anfrage bestätigte, ist der Landstrich bei Braunsroda im regionalen Raumordnungsplan als Vorrangfläche für die Nutzung von Windenergie vorgehalten. Allerdings, so Axthelm, liege der Bebauungsplan für das Gebiet derzeit auf Eis.