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Ermittlungsverfahren Ermittlungsverfahren: Schalke wehrt sich gegen Verdacht der Bilanzfälschung

11.05.2006, 14:40

Gelsenkirchen/dpa. - «Wir haben noch keine Akteneinsicht erhalten odergefordert. Wir müssen erstmal genau wissen, was man uns vorwirft.Wenn sich jemand von der Staatsanwaltschaft bei uns meldet, werdenwir uns wehren. Bisher habe ich noch nichts gehört. Wir warten ab,was passiert», sagte Schalkes Finanzchef Josef Schnusenberg der dpaam Donnerstag.

Der Vizepräsident des Revierclubs kann sich aber nicht vorstellen,dass sich die Vorwürfe und Verdächtigungen erhärten. «Wir habennichts Unrechtes getan und nichts falsch gemacht. Ich erstelle seit40 Jahren Bilanzen. Noch nie hat mir jemand vorgeworfen, Bilanzen zufälschen», sagte der 65 Jahre alte Diplom-Volkswirt empört.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die StaatsanwaltschaftEssen ein Ermittlungsverfahren gegen den FC Schalke 04 wegen desVerdachts der Bilanzfälschung und Insolvenzverschleppung eingeleitethat. Dabei geht es um die bilanzielle Bewertung des GrundstücksParkstadion, der früheren Schalke-Spielstätte. Die StadtGelsenkirchen, die den Wert des Grundstücks auf eine Million Eurobeziffert hatte, verkaufte es für einen Euro an Schalke, weil ihr dieUnterhaltungskosten zu hoch waren und eine Sanierung rund eineMillion Euro gekostet hätte. In der Schalke-Bilanz für das Jahr 2003tauchte das Grundstück dann mit einem Wert von 15,6 Millionen Euroauf, womit der ausgewiese operative Verlust gemindert wurde.

Der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies geht laut«kicker» (Donnerstag-Ausgabe) davon aus, dass sich «alles in Luftauflöst» und beruft sich wie die gesamte Clubführung auf die vonGutachtern geprüften Bilanzen. «Wir handelten nach bestem Wissen,alles ist testiert», sagte Tönnies.