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EM-Qualifikation EM-Qualifikation: Griechenland feiert Erfolg in der Türkei

Von Arne Richter und Takis Tsafos 18.10.2007, 17:18

Athen/Hamburg/dpa. - «Prost Rehhagel!Der Mann treibt uns alle noch in den Wahnsinn. Er schafft einenErfolg nach dem anderen», titelte die Zeitung «Ta Nea» nach dem 1:0-Sieg des Europameisters am Mittwochabend in der Türkei. Schon dievorzeitige Qualifikation für die Endrunde in Österreich und derSchweiz weckt bei den Hellenen Erinnerungen an ihren Sensationserfolgvon Portugal: «Wir erleben wieder Tage wie 2004 und werden unserenTitel verteidigen!», jubelte die Zeitung «Sportday» überschwänglich.

Trainer Rehhagel zeigte sich im Moment des Sieges eher gelassen,sparte aber nicht mit Lob für seine Mannschaft: «Wir sind nächstesJahr dabei, weil wir mit Herz und Kopf spielen», sagte der deutscheErfolgscoach. Im Ali-Sami-Yen-Stadion von Istanbul bewies derTitelverteidiger tatsächlich taktisches und spielerisches Geschickund stürzte den Nachbarn in große EM-Sorgen. «Heute hat vor allem dieErfahrung den Ausschlag gegeben. Die Griechen waren einfachcleverer», sagte Bayern-Profi Hamit Altintop. Die mit vier Siegen indie Qualifikation gestarteten Türken müssen nun im «Endspiel» am 17.November in Norwegen unbedingt gewinnen, um im nächsten Jahr in denAlpenländern doch noch dabei zu sein.

Rehhagels noch im Frühjahr nach der 1:4-Hinspielpleite gegen dieTürken als Rentnertruppe verspottete Auswahl kann sich hingegen inaller Ruhe auf die EM vorbereiten und wird bei der Auslosung am 2.Dezember in Luzern neben den Gastgeberländern als Gruppenkopf gesetztsein. Ihre drei Gruppenspiele werden die Griechen somit entweder inSalzburg oder Bern bestreiten. Der Stotterstart in die Ausscheidungs-Runde ist in jedem Fall vergessen und verziehen. «Danke schön! Ihrhabt uns alle stolz gemacht», schrieb die Zeitung «Filathlos» und «ToFos» titelte: «Alle Spieler ausnahmslos mit Superleistung». Etwasüberraschend blieben die sonst üblichen spontanen Jubelfeiern auf denStraßen Athens am Mittwochabend jedoch aus.

Zum griechischen Helden des Tages in Istanbul wurde ein«Frankfurter». Eintracht-Stürmer Ioannis Amanatidis machte mit seinemTor den ersten Sieg Griechenlands in der Türkei überhaupt perfekt.«Wichtig war heute doch nur, dass wir gewonnen haben», kommentierteder Wahl-Hesse seinen ersten Länderspiel-Treffer. Während seineBundesliga-Kollegen Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) und TheofanisGekas (Bayer Leverkusen) von Rehhagel ausgewechselt wurden, bliebAmanatidis auf dem Feld und war im richtigen Moment zur Stelle.Einmal mehr bewies Trainer-Oldie Rehhagel sein glückliches Händchen.