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Eisschnelllauf Eisschnelllauf: Wolf verpasst 15. Weltcupsieg knapp

Von Frits Klever 07.12.2007, 17:59

Heerenveen/dpa. - Nach drei Erfolgenin Serie auf den Hochgebirgsbahnen in Nordamerika musste sich die 28-jährige Berlinerin am Freitag in Heerenveen (Niederlande) über 500Meter in 38,03 Sekunden um die Winzigkeit von 7/100 Sekunden derChinesin Beixing Wang beugen. Sie unterbot in 37,96 den Bahnrekordvon Olympiasiegerin Swetlana Schurowa (Russland) um 0,05 Sekunden.Für die Weltrekordlerin, die erst vor wenigen Tagen bei Tests inBerlin in 37,81 Sekunden für Furore gesorgt hatte, war es erst diezweite Niederlage der Saison. Den Platz auf dem Siegerpodestverpasste erneut Claudia Pechstein, die über 3000 Meter zum viertenMal im vierten Saison-Rennen Vierte wurde.

«Alles deutet darauf hin, dass diese Saison für Jenny ein Dauer-Zweikampf gegen Wang wird. Da hat mal sie und mal die Chinesin denVortritt», meinte Jenny Wolfs Trainer Thomas Schubert, der diesmalwegen Zahnproblemen nicht mit ins Eislauf-Mekka gereist war und viaInternet den Auftritt seiner Weltmeisterin mitverfolgte. Ihn vertratdiesmal der Erfurter Stephan Gneupel an der Bande. «Jenny ist auf denersten 20 Metern ein wenig in die Rücklage gekommen. Es gab also einpaar Reserven. Insofern war es erstaunlich, dass überhaupt so eineZeit herausgekommen ist», kommentierte Teamchef Helge Jasch denAuftritt der Hautstädterin.

Die schnellste Frau der Welt hatte drei der vier bisherigen 500-Meter-Rennen der Saison gewonnen und nur das Auftaktrennen in SaltLake City gegen ihre chinesische Rivalin verloren. Im Weltcup-Klassement schmolz der Vorsprung von Cup-Verteidigerin Wolf mit 460Zählern vor Wang (440) auf 20 Zähler. Der Rückstand derdrittplatzierten Annette Gerritsen (Niederlande) von einer halbeSekunde verdeutlichte erneut, wie souverän derzeit die zweiSprinterinnen die Konkurrenz dominieren.

In guter Form präsentierte sich auch Sprint-Weltmeisterin AnniFriesinger. Die 30 Jahre alte Inzellerin testete erst zum zweiten Malin dieser Weltcup-Saison auf der Kurzdistanz und wies als Fünfte in38,78 Sekunden eine gute Grundlage für die Mitte Januar 2008 angleicher Stelle stattfindenden Welt-Titelkämpfe nach. Sogar noch 0,03Sekunden schneller war die Erfurterin Judith Hesse als Vierte.

Trotz einer starken Leistung konnte die fünfmalige OlympiasiegerinClaudia Pechstein die unglückliche Serie ihrer vierten Plätze nichtbeenden. In 4:06,27 Minuten musste die 35-jährige Berlinerin über3000 Meter zum vierten Mal mit dem den undankbaren Platz neben demPodest vorlieb nehmen. Daniela Anschütz-Thoms aus Erfurt, in derVorwoche im russischen Kolomna noch zweimal auf Platz drei, belegtein 4:07,62 den siebten Rang. Für die Überraschung des Tages sorgtedie Niederländerin Renate Groenewold, die mit Bahnrekord von 4:02,64die seit über einem Jahr anhaltende Siegesserie von WeltmeisterinMartina Sablikova aus Tschechien (4:04,22) nach sechs Weltcup-Erfolgen stoppte.