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Eishockey Frauen Eishockey Frauen: Franziska Reindl träumt vom Edelmetall

11.02.2002, 10:48

Salt Lake City/dpa. - «Das können wir auch, wenn wir alles aus uns herausholen», glaubtder Sprössling des einstigen Torjägers. Bei den Winterspielen 1976 inInnsbruck hatte Franz Reindl mit dem DEB-Team als Drittplatzierterdie zweite deutsche Olympia-Medaille erspielt.

Die Zuversicht der 19 Jahre alten Stürmerin wird auch nichterschüttert durch die unlösbare Auftakt-Aufgabe am Dienstag (19.00Uhr) im E Center gegen Gastgeber USA, der neben Kanada der großeTurnier-Favorit ist. Alles andere als eine deutliche Niederlage gegenden Olympiasieger wäre die Sensation schlechthin. In den anderenDuellen der Vorrunden-Gruppe B am Donnerstag gegen Finnland und amSamstag gegen China wollen dann die deutschen Puckjägerinnen beiihrer olympischen Premiere auf Erfolgskurs steuern. Die Erst- undZweitplatzierten beider Qualifikations-Gruppen kommt ins Halbfinale.

«Ich bin natürlich stolz, dass es Franzi geschafft hat», sagtFranz Reindl und fügt sofort hinzu: «Sie ist nominiert worden nurwegen ihrer Leistung, und nicht, weil sie meine Tochter ist». Dasversicherte auch Bundestrainer Rainer Nittel, der der 21-maligenAuswahlspielerin seit dem vorigen Jahr eine «erstaunliche sportlicheEntwicklung» bescheinigt. Es gab nicht wenige, die meinten, FranziskaReindl sei nicht zuletzt wegen ihres Namens ins Team gerückt.

Ins Gesicht habe ihr das niemand gesagt, «aber ich weiß, dasshinter meinem Rücken so etwas geredet wird. Ich mache mir daraus aberwenig, denn ich weiß, was ich kann, und werde das zeigen», versprachder stets fröhliche Teenager, der mit 13 Jahren in Garmisch-Partenkirchen richtig mit dem Eishockey-Spielen begann.

Auch Vaters viele Urkunden und Medaillen, die sie eines Tageszufällig in der Schublade entdeckt hatte, weckten die Neugier amschnellsten Mannschaftssport der Welt. «Mein Vater ist mein Idol»,sagt Franziska mit einem strahlenden Lächeln. Gelegentlich steht siemit ihm auch auf dem Eis. «Vater ist ein sehr guter Lehrmeister und mein strengster Kritiker. Von ihm und Mutti lasse ich mir allessagen», betonte die Angreiferin vom SC Riessersee, die froh darüberist, mit ihrem Vater in Salt Lake City zu sein. «Da ich oft Heimwehhabe, kann er mich in den Arm nehmen. Das gibt mir dann das Gefühl,dass er mein Vater und nicht ein Offizieller ist.»