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Eintracht Köthen Eintracht Köthen: Ära Tolstych endet schon nach 125 Tagen

Von Matthias Bartl 23.05.2001, 17:52

Köthen/MZ/mb. - Nach Werner Biskup hat es noch kein anderer Coach besonders lange auf dem Trainerstuhl des FC Eintracht Köthen ausgehalten. Der sich jetzt auch als Schleudersitz für Andreas Tolstych entpuppte - wobei der Coach nach Auskunft des Vereins ein gutes Stück eigenen Anteil daran hat, dass die Zündvorrichtung ausgelöst wurde. "Der Trainer", so Eintracht-Präsident Andreas Lawitschka, "hatte uns erklärt, dass er für die nächste Saison nicht mehr zur Verfügung steht. So etwas ist natürlich nicht hilfreich, um die Mannschaft für die bevorstehenden vier Spiele, in denen die Klasse gehalten werden muss, zu motivieren." Lawitschka ist zu verstehen: Natürlich hört sich Tolstychs Absage für 2001/2002 bei genauerem Hinhören so an, als hätte der Coach, der wohl für die Landesliga nicht zur Verfügung stehen wollte, den Glauben daran verloren, dass sein Team in der Verbandsliga verbleiben könne. Dazu kommt, dass Insider bemerkt haben wollen, dass die Mannschaft mit Tolstych nichts mehr am Hut hatte, gegen ihn spielte. Auffallend ist jedenfalls, dass Eintracht in der Zeit, als Tolstych krankheitshalber fehlte, schwere Spiele gewonnen hat, was sofort aufhörte, als Tolstych wieder zurückkam. "Die Elf hat ohne Trainer mehr Punkte geholt als mit Trainer", sagt Lawitschka. Die Trennung erfolgte am Dienstagabend, einen Tag vor dem "Schicksalsspiel" gegen Eisleben, im gegenseitigen Einvernehmen - wie zu erwarten war. Die Leitung der Verbandsliga-Elf übernimmt für die restlichen Punktspiele dieser Serie das Spieler-Trainergespann Jan Arnoldi, André Schönitz und Thomas Bartosik. Was den Klassenerhalt angeht ist Lawitschka Optimist: "Wir halten die Klasse", ist er überzeugt. Die Vorplanungen für die nächste Saison gehen jedenfalls vom Verbandsliga-Status aus. Teilweise sind schon Verträge mit Spielern abgeschlossen worden, Gespräche mit potenziellen Verstärkungen würden schon laufen, so der Präsident. Was einen neuen Trainer angeht, will man nichts überstürzen. Für Tolstych war es übrigens bereits zum zweiten Mal in dieser Saison, dass er seine Trainertätigkeit vorzeitig beenden musste: Im November 2000 wurde ihm bei Grün-Weiß Wolfen der Stuhl vor die Tür gesetzt. Bei Eintracht Köthen war er präzise 125 Tage lang Chef-Coach der Verbandsligamannschaft.