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Ehrentag Ehrentag: «Zinner» setzte sich durch sein Tor ein Denkmal

31.03.2010, 18:18

ZEITZ/MZ. - Chemie spielte 1959 und 1960 in der DDR-Oberliga.

Am 9. November 1958 köpfte der "Zinner" beim Spitzenspiel der 1. DDR-Liga zwischen Chemie Zeitz und Lok Stendal nur eine Minute nach dem Ausgleich nach Vorlage von Lothar Pacholski den Ball auf dem "Platz der Einheit" per Hechtflug zum 2:1 in die Maschen und setzte sich vor 9 500 Zuschauern damit selbst ein Denkmal.

Der Vereinsgründer des 1. FC Zeitz, Walter Böttner, sagte: "Mit diesem Tor, das den Aufstieg zur Oberliga perfekt machte, ist der Zinner zur Legende geworden." Schon als Nachwuchsspieler war Lothar Neumann ein auffälliger, trickreicher Akteur und spielte zusammen mit dem späteren Fußballer des Jahres der DDR, Manfred Kaiser, die Gegner schwindlig. Bereits als 17-Jähriger stand er in der Männermannschaft und schaffte es im Laufe der Jahre vom Stammspieler bis zum Kapitän der Oberligamannschaft. Ohne seine präzisen Flanken von rechts hätte ein Bernd Bauchspieß wohl kaum Torschützenkönig der Oberliga werden können.

Die Mannschaft von damals, die sich ausschließlich aus Spielern des eigenen Nachwuchses zusammensetzte, war gefürchtet. Sie zeichnete sich durch einen extrem hohen Kampf- und Kollektivgeist aus, der jede spielerischen Mängel wettmachte. Auch nach seiner Karriere ist Neumann Chemie Zeitz treu geblieben und engagierte sich viele Jahre als Übungsleiter. Sein Interesse am Fußball ist bis heute ungebrochen. Neben einigen sporadischen Besuchen der Spiele im Thälmannstadion, versäumt er es nicht, jeden Donnerstag mit alten Kameraden in gemütlicher Runde über das Fußballgeschehen von damals und heute zu fachsimpeln.