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Digitale Bildbearbeitung Digitale Bildbearbeitung: Tipps und Tricks zum besseren Foto

03.04.2002, 10:37

Köln/dpa. - Der Kuss nach der Trauung, das erste Lachen desBabys oder die Aussicht vom Hotelzimmer - Fotomotive gibt es genug.Um mehr oder minder wichtige Augenblicke festzuhalten, wird immerhäufiger zu Digitalkameras gegriffen: Sie sind handlich, leicht zubedienen und werden zudem immer preiswerter. Und einfacher als beider herkömmlichen Fotografie können die Bilder auch von Laiennachträglich bearbeitet werden. Das Labor, in dem Farben, Belichtungund Kontrast beliebig verändert werden können, ist der eigene Computer. Statt Chemie wird Software verwendet.

Nach Angaben des Bundesverbands des Deutschen Foto-Fachhandels inKöln gibt es in Deutschland inzwischen etwa 2,25 MillionenDigitalkameras. Die meisten besitzen eine Auflösung von zwei bis dreiMillionen Megapixel. Damit lassen sich durchaus qualitativhochwertige Fotos schießen.

Wenn die Bilder dennoch mal nicht auf Anhieb gelingen, solltezunächst einmal der Bildschirm des Computers richtig eingestelltwerden. Das rät die Pro Photo GmbH des deutschenFotoindustrieverbandes in Frankfurt. Nach Angaben der Gesellschaft,die sich als Förderer der Amateurfotografie versteht, ist eineKalibrierung des Monitors erforderlich, um Bildwerte wie zum BeispielFarben und Dichte richtig beurteilen zu können. Andernfalls könntendie angezeigten Farben vom späteren Ausdruck abweichen.

Eine Software für die grobe Kalibrierung liegt meist bei denBildbearbeitungsprogrammen bei. Für die Feinarbeit können weiterePrograme gekauft werden. «Man muss sie selber installieren, damitalle Geräte die gleichen Farbwerte anzeigen», sagt Manfred Große,Mitarbeiter des Instituts für Mediengestaltung der FachhochschuleMainz.

Ein digitales Foto ist nach Angaben der Fotoexperten wie einantikes Mosaik aus vielen kleinen Steinchen aufgebaut. Diese sogenannten Pixel ließen sich am Computer per Bildbearbeitungssoftwareverändern. Im professionellen Bereich hat sich dafür Adobe Photoshopetabliert. Allerdings ist die Software sehr komplex und mit mehr als1100 Euro vergleichsweise teuer. Für Anfänger empfiehlt Manfred Großepreiswertere Programme wie Ulead Photo Impact, Corel Photo Paint oderdie kostenlose Software Gimp.

Wichtig bei der digitalen Bildbearbeitung sind laut Pro Photoweniger Effektfilter, sondern elementare Werkzeuge. Dazu gehörtennicht nur Rechteck- und Ovalausschnittmuster, sondern auch«Zauberstab-» und Lasso-Funktionen, mit denen sich ein Fotoindividuell belichten und zurechtschneiden lasse. UndBildbearbeitungsprogramme müssten auf jeden Fall eine Tonwert-Skalahaben, denn nur damit lasse sich die Farbe eines Foto wirklichobjektiv beurteilen, so Manfred Große.

Digitale Fotos können Pro Photo zufolge je nach Verwendungszweckin verschiedenen Farbmodi dargestellt werden - egal ob in Farbe oderin Schwarz-Weiß. Der Standard-Farbmodus RGB (Rot, Grün und Blau) zumBeispiel bezeichnet die Grundfarben des so genannten additivenFarbmodells. Der Monitor jedoch strahlt die Farben als Selbstleuchteraus, was das Papier nicht kann. Das heißt, dass die gleichen Farbenim RGB-Modus auf dem Papier und auf dem Monitor unterschiedlichaussehen. Um dieses Phänomen zu vermeiden, sollten Hobbyfotografen,die ihre Bilder später im Labor abziehen lassen wollen, auf den sogenannten CMYK-Modus - Cyan, Magenta, Yellow und Black - umschalten.

Für das Speichern der Bilder auf dem Rechner gibt es ebenfallsverschiedene Möglichkeiten: Werden die Daten unter den Formaten JPEG,EPS oder GIF abgelegt, können keine Zusatzinformationen zum Bildgespeichert werden. Das funktioniert nur beim Photoshop-Format PSDoder im TIFF-Format. «Viel Qualität in Form von Auflösung undFarbwiedergabe kann zudem bei der Speicherung verloren gehen»,erklärt Roland Franken, Chefredakteur der in Köln erscheinendenFachzeitschrift «digit!». Das lasse sich auch nicht rückgängigmachen.