DFB-Pokal DFB-Pokal: Huub Stevens bleibt Trainer von Hertha BSC
Rostock/dpa. - Huub Stevens hat mit einem unglaublich dramatischen «Endspiel-Sieg» bei Hansa Rostock die Voraussetzung für eine Weiterbeschäftigung als Trainer von Hertha BSC erfüllt. Drei Tage nach dem ersten Bundesliga-Saisonerfolg (1:0) im Ostseestadion gewannen die Berliner an gleicher Stelle das Zweitrundenspiel im DFB- Pokal im Elfmeterschießen mit 4:3. Erst in der 120. Minute hatte Rafael Nando mit dem Treffer zum 2:2 das drohende Aus der Berliner verhindert.
In der regulären Spielzeit hatte Luizao (19.) die Berliner in Führung gebracht. Der überragende Marcus Lantz schaffte in der 63. Minute den Ausgleich und brachte die Gastgeber in der 111. Minute auch in Führung. Im Elfmeterschießen, in dem erst der zwölfte Schuss die Entscheidung brachte, wurde Hertha-Torhüter Gabor Kiraly zum großen Held. Er parierte die Schüsse von Martin Max und Gernot Plassnegger, zudem schoss Joakim Persson übers Tor. Damit dürfte Stevens auch am Samstag im Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg Hertha- Coach sein, wenngleich er die Partie wegen einer Sperre nur auf der Tribüne verfolgen darf.
Stevens schickte im Vergleich zum Samstag die gleiche Elf mit der gleichen Taktik ins Rennen. Und auch die Partie verlief zunächst in den gleichen Bahnen. Hertha machte Druck und nahm Hansa-Torhüter Mathias Schober unter Beschuss. In der 6. Minute parierte der Keeper noch per Fußabwehr einen Marcelinho-Schuss. 13 Minuten später war Schober jedoch geschlagen. Und wie schon am Samstag hieß der Torschütze Luizao, der eine Freistoßflanke seines brasilianischen Landsmannes Marcelinho aus kurzer Distanz über die Torlinie beförderte.
Der Weltmeister verpasste allerdings nach einer halben Stunde die Vorentscheidung, als er nach einer schönen Kombination den Ball nur hätte einschieben brauchen, ihn aber in den Nachthimmel drosch. Danach glitt Hertha das Spiel plötzlich völlig aus der Hand, während sich die Rostocker vom Schock des Rückstandes erholten und sich gute Möglichkeiten erarbeiteten. Doch sowohl Ronald Maul (33.), der erstmals in dieser Saison in der Anfangself stand, als auch Gernot Plassnegger (40.) scheiterten vor der Pause an Kiraly. Der Ungar rückte nach dem Seitenwechsel mehr und mehr in den Brennpunkt des Geschehens. In der 63. Minute musste auch er sich geschlagen geben, als der starke Lantz nach Vorabreit von Plassnegger das längst fällige 1:1 markierte.
Fortan entwickelte sich ein typischer Pokalfight mit Chancen auf beiden Seiten. Die beste in der regulären Spielzeit vergab der Rostocker Martin Max (73.), als er freistehend den Ball in Kiralys Arme schoss. Auch in der Nachspielzeit war Rostock besser und hatte in Lantz den besten Mann auf dem Platz.