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Deutschland nur Mittelmaß

Von Andreas Löffler 07.06.2005, 17:04

Singapur/Halle/MZ. - "Bis zur nächsten WM 2007 in Dänemark muss unser Nationalteam sein Gesicht wandeln", sagt Teamchef Gerd Anacker (Halle). Ältere, verdienstvolle Spielerinnen müssten durch Aktive der neuen Generation ersetzt werden. Dabei könne helfen, dass der Deutsche Unihockey-Bund im November 2006 in Grimma Ausrichter der 2. U 19-Weltmeisterschaft im weiblichen Bereich ist.

Bereits diesmal hätten Spielerinnen wie Jana Lorenz, Claudia Weddeler und Kathi Makovits (alle Halle) oder Ira Fochtmann und Fanny Gatzke aus Leipzig den direkten Weg von der letzten U 19-WM in Finnland zum Damen-Championat nach Singapur gefunden. "Aber es müssen noch mehr Nachwuchskräfte an die Tür zu den Großen klopfen", fordert Anacker.

Zwei Jahre nach dem Abstieg aus der A-Division der weltbesten Unihockey-Nationen mussten die Deutschen in Singapur die schmerzliche Erfahrung machen, dass auch die Nationen aus der "zweiten Reihe" größere Entwicklungssprünge machen als man selbst. Zur Stagnation hat zweifellos der völlig indiskutable Zustand einer Damen-"Bundesliga" mit nur zwei Teams (aus Halle und Leipzig) beigetragen. Der lobenswerte Gedanke zum Erfahrungsaustausch mit Unihockey-Spitzennationen (so wechselten Katja Timmel und Sandra Dirksen aus Halle zu den Kloten Bülach Jets ins frisch gebackene Weltmeister-Land Schweiz) konnte dem Nationalteam noch nicht die erhofften Impulse geben. Zudem ist man im deutschen Dachverband noch immer viel zu sehr mit internen Scharmützeln beschäftigt. Die Fördermaßnahme des Weltverbandes IFF mit einem Volumen von 20 000 Schweizer Franken für das Jahr 2005 wurde gerade in Singapur von der Entwicklungskommission erst nach heftiger Diskussion abgesegnet.