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Deutsche Tourenwagen-Masters Deutsche Tourenwagen-Masters: Ehemaliger Formel-1-Pilot Jean Alesi gewinnt Auftakt

Von Karl Reichert und Jens Marx 17.04.2005, 14:03

Hockenheimring/dpa. - «Ich bin absolut happy. Das war ein fantastisches Rennen, es hat vonder ersten bis zur letzten Minute Spaß gemacht», meintePublikumsliebling Häkkinen nach seinem Motorsport-Comeback vor 116000 Zuschauern nach dreieinhalbjähriger Pause. «Es war ein irreAtmosphäre.»

Dabei wurde das Heimrennen der Silberpfeile insgesamt zurDemonstration der Stärke von Mercedes: Häkkinens ehemaliger Formel-1-Kollege Jean Alesi (Frankreich) feierte souverän seinen vierten Siegin der DTM und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertungnach dem ersten von insgesamt elf Rennen. Vize-Meister Gary Paffett(Großbritannien) belegte den zweiten Rang, der viermalige ChampionBernd Schneider (St. Ingbert) machte den Dreifacherfolg von Mercedesperfekt. Insgesamt sechs Silberpfeile fuhren unter die ersten Acht.

Bester Nicht-Mercedes-Fahrer war nach 37 Runden auf dem 5,547 kmlangen Kurs Christian Abt (Kempten) im Audi als Vierter vorMarkenkollege und Titelverteidiger Matthias Ekström, der von der PolePosition in das Rennen gegangen war. Für Opel-Pilot Heinz-HaraldFrentzen endete der Auftakt unterdessen vorzeitig: Als Vorletzter indas Rennen gestartet, schied der 37-Jährige in der 8. Runde nacheinem Unfall aus.

Sein ehemaliger Formel-1-Weggefährte Häkkinen war indes kaum zustoppen. «Er hat einen sensationellen Job gemacht. Mika hat einenZeit lang die besten Rundenzeiten erzielt. So ist er auch einSiegfahrer», meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über seinenNeuzugang, der von den Fans bereits von Freitag an gefeiert wurde.«Er ist halt eingedeutscht», meinte Haug.

Allerdings bremste eine Durchfahrtsstraße den Finnen, der stattder erlaubten 80 mit 104 Stundenkilometern durch die Boxengasseerwischt wurde, etwas aus. «Ohne diese wäre er Vierter geworden»,spekulierte Haug. Der «Geblitzte» selbst versuchte sich nach demRennen zu rechtfertigen und gab dem Fahrer des Safety Cars eineMitschuld, das den Weg versperrt habe. «Das hat mich völligdurcheinander gebracht», so Häkkinen.

Das Safety Car war nach einem Crash gleich auf die Streckegefahren. Leidtragender des Unfalls vor allem Audi gewesen: Sowohlder Däne Tom Kristensen als auch der Rosenheimer Martin Tomczykmusste das Rennen in der ersten Runden beenden. «Das war derschlechteste Beginn, den man sich vorstellen kann», meinte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Zudem erwischte es Opel-PilotLaurent Aiello (Frankreich).

Nach fünf Safety-Car-Runden ging der Kampf um die Spitze wiederlos. Für kurze Zeit übernahm der viermalige Champion Bernd Schneiderdie Führung. Allerdings bekam auch er eine Durchfahrtstrafeaufgebrummt und verlor wertvolle Zeit. Die Gunst der Stunde nutzteder Alesi, der sich an die Spitze setzte und diese souveränbehauptete.

Trotz des begeisternden Auftakts kämpft die DTM allerdings umsÜberleben. «Mit nur zwei Herstellern wird es keine Meisterschaftgeben», sagte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht der dpa. Nach derInsolvenz des englischen Automobilherstellers MG Rover erscheint diefür diese Saison geplante Teilnahme an der populären Rennserie höchstfraglich. Zudem wird Opel wegen der angespannten Finanzlage nachderzeitigem Stand nur noch diese Runde fahren. Es blieben für 2006bislang also nur noch Mercedes und Audi. «Das beunruhigt mich sehr»,gab Aufrecht zu.