Dessauer Musik- und Kneipenfestival Dessauer Musik- und Kneipenfestival: «Nachtschicht» vor Jubiläum
Dessau/MZ. - Der 10. Mai ist in den Kalendern dick angestrichen: 28 Bands auf 27 Bühnen heißt es an diesem Abend, wenn Dessau zum zehnten Mal die Nacht zum Tag macht und die längste Nacht des Jahres feiert. 6 000 Leute wurden im Herbst 2002 gezählt, bei der neunten Auflage der Nachtschicht. "Wir sind etabliert, die Leute kommen auch viel von außerhalb", sagt Gunkel. "Wir hoffen auf einen ähnlich erfolgreichen Abend."
Kneiper, Bands und natürlich die traditionelle Party-Bimmel sollen dafür sorgen: Erstmalig dabei bei der Nachtschicht sind das Cup & Cino und das Blue Orange in der Zerbster Straße, umgezogen in den Krötenhof ist das Haus "Anne Frank", nicht mehr öffnen wird der Zungenkuss. Auf den Bühnen stehen am 10. Mai viele bekannte Gesichter, aber auch ein paar ganz besondere Bands: Der Beatclub hat die Tornados geholt, eine fast schon legendäre Leipziger Ska-Band. Im Kiez spielen Sternbuschweg und Sofaplanet. Die hatten einst mit "Liebficken" einen Song, der es bis in die Charts schaffte. Das Haus Kreuzer setzt auf Tänzchentee, eine Coverband, der Klub im Bauhaus auf The Masterminds. Im Finekeller ist die Frage, wie die neun Leute von Feelman, einem Soul-Orchester, Platz finden auf der kleinen Bühne. Schwarze Rhythmen, Blues und weißen Country versprechen die Shakin Hips im Dessauer Hotel "Fürst Leopold".
Neu ist am 10. Mai die Organisation des Shuttle-Verkehrs von Kneipe zu Kneipe: "Vielen waren die Touren zu lang", sagt Gunkel. Bislang vom Haus Kreuzer zum Klub am Bauhaus und mindestens eine Dreiviertelstunde unterwegs, ist aus dem Ring- ein Sternsystem geworden. Ausgangspunkt ist jetzt die Muldstraße, Ecke Schloßstraße. Von dort aus geht es mit sechs Bussen auf drei verschiedene Routen - zum Haus Kreuzer, zum Klub am Bauhaus und zum Teehäuschen quer durch die Innenstadt. "Man ist zu keiner Kneipe länger als eine Viertelstunde unterwegs", verspricht Torsten Ceglarek, Geschäftsführer der Dessauer Verkehrsbetriebe. Und es gibt noch einen Nebeneffekt: Die Busse müssen nicht mehr durch die Zerbster Straße, die Party-Meile schlechthin in der Nachtschicht.
Die Absacker-Party steigt traditionell in der Schultheiß-Brauerei: Ab 3 Uhr rocken dort Brogues & Company im Kesselhaus, legt DJ Sunny Sunshine im ehemaligen Maschinenhaus auf. Der hat sich zur 10. Nachtschicht ein besonderes Ziel gestellt: bis 7 Uhr durchhalten. Im Herbst war tatsächlich schon um 6.37 Uhr Schluss.