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Der alte Jahn lebt von seinem Trainer

02.01.2005, 20:54

Halle/MZ/gs. - Nach nur einem Jahr in der zweiten Bundesliga verschwanden die Fußballer aus der ehemaligen Reichstagsstadt am Donaubogen wieder in der Anonymität der Regionalliga, leisteten sich dafür aber mit Mario Basler ein neues und teures Aushängeschild auf dem Trainerstuhl. Der vor zwei Wochen 36 Jahre alt gewordene 30fache Ex-Nationalspieler (unter anderem Bremen, Bayern München und Kaiserslautern) hatte gerade seine Zelte im Katar abgebrochen, wo er auf seine alten Tage von den fußballbegeisterten Scheichs noch einmal reichlich entlohnt wurde.

Ohne den eigentlich erforderlichen Trainerschein ("Für einen Lehrgang beim DFB wäre ich ein halbes Jahr weg von der Mannschaft, also zögere ich es so lange wie möglich hinaus") begann der einstige Super-Mario seinen neuen Job als Team-Chef und erlebte in einer blauäugigen Fehleinschätzung auf die fußballerischen Qualitäten einer Drittliga-Mannschaft zunächst sein blaues Wunder: Statt des erhofften sofortigen Wiederaufstiegs befindet sich Jahn mitten im Abstiegskampf. "Meine Spieler sind noch sehr jung und haben Zeit zum Lernen. Ich würde bei Jahn gern etwas für die Zukunft aufbauen", lässt sich Basler jedoch von ersten Tiefschlägen nicht entmutigen.

Die Spieler - die bekanntesten sind Kristjan Glibo (einstiger Bundesligaspieler in Kaiserslautern) und Dubravko Kolinger (Bundesliga-Erfahrung aus Karlsruhe und St. Pauli) sind ohnehin glücklich, einen so unverbogenen Typen wie Basler zu haben, der sie an der langen Leine lässt. "Die Jungs dürfen sich eigentlich alles erlauben. Ich habe nichts verboten. Die Spieler müssen selbst wissen,was gut für sie und den Verein ist." Regensburgs Unterhaltungswert beim Techem-Cup ist also in erster Linie Basler.