Den Spieß fast noch einmal umgedreht
Augustdorf/MZ/hv. - Die Laune in der Augustdorfer Witex-Halle war schon vor dem Anpfiff bestens. Sie Stieg noch, als 90 Minuten später Handball-Zweitligist HSG Augustdorf / H. den SV Anhalt Bernburg mit 26:23 bezwungen hatte.
Die Bernburger haderten dagegen etwas mit den Schiedsrichtern. Die hatten 50 Minuten lang eine gute Leistung abgeliefert, kamen in der Schlussphase aber von ihrer Linie ab. Da wurden gleich mehrere gelungene Aktionen der Saalestädter zurück gepfiffen. Und das, nachdem die Bernburger zehn Minuten vor Schluss den 21:21-Ausgleich erzielt hatten.
Verloren wurde diese Auswärtsbegegnung allerdings im Angriff, ist sich SVA-Spielertrainer Sven Liesegang sicher. Dort wurden zu viele Chancen nicht genutzt. Anfänglich schwächelte zwar auch die Bernburger Abwehr, fing sich im Verlauf der Partie aber. Außerdem hatten die Saalestädter zwischen den Pfosten wieder einen Martin Ziemer in gewohnt guter Form.
Die Startphase wurde vom SV Anhalt erst einmal verschlafen, was die Augustdorfer zu einem 6:3-Vorsprung nutzten. Nach einer Viertelstunde war aber alles wieder beim Alten (8:8). Bis zur Pause ging es zu wie in der Achterbahn. Das Spiel wogte hin und her. Nachdem die Augustdorfer ihre zunächst offensive Abwehr auf eine 6:0-Variante umgestellt hatten, bekamen die Bernburger Angreifer zusehends mehr Probleme. Beim Seitenwechsel führten die Gastgeber mit 15:12.
Nach dem Wiederanpfiff verspielte die HSG Augustdorf / Hövelhof innerhalb von sechs Minuten eine Vier-Tore-Führung (18:14, 18:19), dann scheiterten die Gastgeber Jens Freier und Christaki Kolios beim 22:21 freistehend und schließlich brachte Kolios einen weiteren Tempogegenstoß beim 24:22 nicht im Tor unter. Da begann zumindest für die einheimischen Fans noch einmal das große Zittern. "Wir verballern zu viel. Außerdem erlauben wir uns im Mitteldrittel zwei, drei technische Fehler", ärgerte sich HSG-Trainer Diethard von Boenigk.
In dieser Phase hätten die Bernburger den Spieß umdrehen können - vielleicht sogar müssen. Aber irgendwie gelang zu wenig. Außerdem kam jetzt in einigen Situationen auch noch Pech hinzu. Zu allem Überfluss musste Sven Liesegang Sekunden vor Ende mit Verdacht auf eine Trommelfell-Verletzung von zwei Sanitätern in die Kabine begleitet werden.
Augustdorf / Hövelhof: Hopp, Krüger - Honerkamp (1), Sauerland (7), Freier (1), Mitschke (n.e.), Dessin (1), Bonath (7), Grunow, Schindelhauer (2), Feldmann (1), Kolios (6 / 4)
Bernburg: Ziemer, M. Pajung - T. Pajung (2), Wartmann, Hahn (n.e.), Dreibrodt, Krause, Lux (8 / 1), Liesegang (4), Gutowski (2), Filippow (2 / 1), Mäuer (5), Luther
Siebenmeter: 5 / 4:3 / 2 (Kolios scheitert an Ziemer - Hopp wehrt gegen Lux ab); Zeitstrafen: 2:4 (Dessin, Schindelhauer - Lux 2, Mäuer, Luther); Zuschauer: 400; Schiedsrichter: Mende / Slowig (Köln / Duisburg)
Spielfilm: 2:0, 4:1 (4.), 5:2, 6:3 (8.), 8:5, 8:8 (15.), 10:10, 12:10 (22.), 13:11, 14.11 (27.), 15:12 (Pausenstand); 15:13, 16:13, 17:14, 18:14 (39.), 18:19 (45.), 19:19, 21:21 (50.), 23:21 (53.), 24:22, 24:23, 25:23, 26:23