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"Remdesivir wirkt" Corona Impfstoff: Remdesivir-Studie kommt voran

10.05.2020, 19:58

Köln - Eine Studie zum Medikament Remdesivir zur Bekämpfung der Corona-Erkankung kommt nach Angaben des Kölner Studienleiters voran.

Die Studie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium”, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger”. Er leitet den deutschen Teil der Studie eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir. 

Das Präparat Remdesivir „werden wir binnen Wochen oder weniger Monate zur Verfügung haben“, so Fätkenheuer weiter.

„Wir können sagen: Remdesivir wirkt. Wir haben nachgewiesen, dass das Medikament bei einer Covid-19-Erkrankung den schweren Verlauf abmildert und verkürzt.“ Wesentliche Nebenwirkungen seien bislang nicht bekannt, müssten aber – ebenso wie der bestmögliche Einsatz von Remdesivir bei Covid-19-Patienten – noch weiter untersucht werden.

Der Experte rief angesichts der an diesem Montag anstehenden weiteren Lockerungen von Corona-Beschränkungen dazu auf, die Bedrohung durch das Virus nach wie vor ernst zu nehmen.

„Ich nehme überall wahr, dass bei den Menschen das Gefühl da ist: Wir können wieder loslegen. Ich verstehe das auch. Aber gerade deshalb sind wir jetzt an einem sehr kritischen Punkt. Denn auch das Virus ist da und kann jederzeit loslegen“, so Fätkenheuer.

Remdesivir ursprünglich gegen Ebola entwickelt

Das Medikament gilt als ein mögliches Mittel zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen. Die USA haben eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt.

Eine klinische Studie hatte zuvor gezeigt, dass er bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen kann. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigten Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.

Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie. (dpa/ksta)