Chile Chile: Iván Zamorano hängt Stiefel an den Nagel
Santiago de Chile/dpa. - Der chilenische Fußball-Stürmerstar Iván Zamorano hat völlig unerwartet sein sofortiges Karriere-Ende bekannt gegeben. «Ich fange ein neues Leben an und will vor allem für die armen Menschen arbeiten», sagte der 36-Jährige am Wochenende in Santiago de Chile bei einem Treffen mit Chiles Präsidenten Ricardo Lagos. Sein Freund Lagos sollte als Erster vom Rücktritt erfahren, erklärte der frühere Stürmer von Real Madrid und Inter Mailand.
Zamoranos Ankündigung kam deshalb überraschend, da «Bam Bam», wie er von Anhängern gerufen wird, gerade einen Halbjahres-Vertrag mit Chiles Top-Club Colo Colo vereinbart hatte. Viele Fans hatten zudem öffentlich gefordert, dass Zamorano weiterspielt. «Die Entscheidung war nicht leicht, es ist ein ergreifender Augenblick für mich», so Zamorano. Er will sich nun durch die Arbeit in seiner eigenen Sozialstiftung um die armen Menschen seines Landes kümmern. Zudem will er dem Posten des UNICEF-Botschafters mehr Zeit widmen.
Zamorano gilt als der beste Fußballer und als einer der beliebtesten Sportler der Geschichte Chiles. Der kopfallstarke Kicker begann seine Karriere beim kleinen Verein Cobresal, ehe er früh ins Nationalteam gelangte und von 1988 an in Europa Top-Leistungen bot. In Europa trug Zamorano die Trikots des FC St. Gallen, des FC Sevilla sowie von Real und Inter. In seiner 17-jährigen Profikarriere hat Zamorano unter anderem in 69 Länderspielen 34 Tore erzielt. Er gewann mit Real 1994/95 die spanische Meisterschaft und 2000 mit Chile die olympische Bronzemedaille. Zuletzt war er für América in Mexiko (2002) und bei Colo Colo (2003) aktiv. Nach einem Platzverweis hatte er 14 Wochen Sperre erhalten. Laut Beobachtern beschleunigte diese Sperre zusammen mit Knie-Problemen die «Pensionierung» des Stars.