Champions League Champions League: Real steht im Finale gegen Leverkusen

Madrid/dpa. - Vor 75 000 Zuschauern im ausverkauften Santiago-Bernabeu-Stadionbrachte «Kunstschütze» Raul (43.) die Gastgeber in Führung, die nurbis zum Eigentor von Ivan Helguera (48.) Bestand hatte. Dennoch gingder Wunsch von Bayer-Trainer Klaus Toppmöllers in Erfüllung, der nachdem 1:1 gegen Manchester United gesagt hatte: «Ich möchte imChampions League-Finale Real Madrid zum 100. Geburtstag gratulieren.»Allerdings liest sich die Leverkusener Europapokal-Bilanz gegen denachtmaligen Gewinner des europäischen Meistercups ernüchternd: Inbisher vier Vergleichen gab es drei Niederlagen und ein Unentschieden- aber noch nie einen Sieg.
Der Anpfiff des spanischen Duells war am Mittwoch zeitweisegefährdet, nachdem knapp vier Stunden vor dem Spielbeginn in der Näheder Arena eine Autobombe explodiert war. Zuvor hatte ein anonymerAnrufer die Notdienste im Namen der ETA vor der Explosion gewarnt,die Umgebung wurde daraufhin eilends evakuiert. Dennoch wurdenmehrere Menschen durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Nach denAnschlägen kam es vor dem Stadion zudem zu Zusammenstößen vonradikalen Real-Fans mit der Polizei. Nach kurzer Beratung entschieddie UEFA, die Partie wie geplant durchzuführen.
Das Duell zwischen den beiden hochkarätig besetzten Starensembleserreichte aber nur selten ansehnliches Niveau und verlief zudem überweite Strecken erstaunlich körperlos. Real war angesichts deskomfortablen Hinspiel-Vorsprungs in erster Linie darum bemüht, nichtin Rückstand zu geraten. Und Barcelona fand kaum ein Mittel gegen diedicht gestaffelte Abwehrreihe. Zudem hatten alle Akteure großeStandprobleme, da der Rasen vor der Partie offenbar viel zu langegesprengt wurde.
Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware: Die beste fürBarcelona in der ersten Halbzeit vergab der Niederländer Philip Cocu,der einen Schuss von Fabio Rochemback an den Pfosten verlängerte(38.). Fünf Minuten später zielte auf der Gegenseite SpaniensStürmerstar Raul besser und beseitigte mit einem unhaltbaren 18-Meter-Schuss in den Torwinkel die letzten Zweifel am Weiterkommen.
Anschließend nahm Trainer Vicente del Bosque WeltfußballerZinedine Zidane, an dem die Partie vorbeilief, aus dem Feld undwechselte später mit Europas Fußballer des Jahres Luis Figo auch nochseinen zweiten Superstar aus. Der Endspiel-Einzug aber geriet niemalsernsthaft in Gefahr, auch nicht, als in der 48. Minute Helguera einenSchuss von Solari zum 1:1 ins eigene Tor abfälschte.
Barcelonas Bemühungen, die Partie zu wenden, waren in derFolgezeit geradezu hilflos. Den Gästen gelang es kaum einmal, in denStrafraum der Königlichen einzudringen. Auf der Gegenseite tat Realnicht mehr als nötig, um Ball und Gegner zu kontrollieren.