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Champions League Champions League: Dank Olic darf Bayern München hoffen

Von Christian Kunz und Michael Brehme 25.11.2009, 21:39
Ivica Olic (l) und Mark van Bommel vom FC Bayern München jubeln nach dem 1:0 Treffer in der 2. Halbzeit gegen Maccabi Haifa durch Olic. (FOTO: DPA)
Ivica Olic (l) und Mark van Bommel vom FC Bayern München jubeln nach dem 1:0 Treffer in der 2. Halbzeit gegen Maccabi Haifa durch Olic. (FOTO: DPA) dpa

München/dpa. - Trotz einererneut enttäuschenden Leistung reichte es für den deutschen Fußball-Rekordmeister am Mittwochabend zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen denisraelischen Meister Maccabi Haifa. Nach dem ersten Saison-Heimsiegin der Königsklasse müssen die Münchner nun auch am 8. Dezember imAuswärtsspiel bei Juventus Turin gewinnen, um das erste Gruppen-Ausin der Champions League seit 2002 und die Strafversetzung in dieEuropa League abzuwenden. Die Italiener unterlagen bei GruppensiegerGirondins Bordeaux mit 0:2 und stehen wie ihr bajuwarischerKontrahent unter Druck.

Vor 58 000 Zuschauern erlöste der zuletzt lange verletzte Olic(62. Minute) mit seinem ersten Club-Tor in der Champions League unddem ersten Saison-Heimtreffer im wichtigsten Wettbewerb zwei Tage vorder Jahreshauptversammlung die kriselnden Bayern. «Das war sehrwichtig. Wir haben die schwarze Serie hinter uns. Wir sind auf einemguten Weg», sagte der Kroate. Er ersparte den Münchnern nachturbulenten Wochen noch mehr Unruhe bei der präsidialen Amtsübergabevon Franz Beckenbauer zu Uli Hoeneß am Freitag. Auch für den in derKritik stehenden Trainer Louis van Gaal war der verdiente, aberglanzlose Erfolg eine große Erleichterung.

Der Wirbel um Trainer-Kritiker Luca Toni hatte die Vorbereitungauf das ungewollte erste Endspiel bestimmt. Der Italiener war fürsein verbales Fehlverhalten vom Verein zum zweiten Mal innerhalb von18 Tagen mit einer saftigen Geldstrafe belegt worden, wieSportdirektor Christian Nerlinger kurz vor dem Anpfiff bestätigte.Neben dem verletzten Franck Ribéry saß Toni auf der Tribüne.

Was das prominente Duo von den Kollegen auf dem Rasen zu sehenbekam, bestätigte die Kritik von Beckenbauer. «Sie sind mutlos. Siebewegen sich nicht genug», hatte der «Kaiser» im TV-Interviewmoniert. Und in der Tat: Die Bayern wirkten ängstlich, fast schonblockiert. Vielleicht wollten sie, aber sie konnten offensichtlichnicht. Der Spielaufbau war trotz großer Feldvorteile und klarpositiver Ballbesitz-Bilanz gegen biedere Israelis zu behäbig.Besonders Flanken wollten in der Anfangsphase nicht recht gelingen.

Als Mark van Bommel doch mal gefährlich in die Mitte passte, flogder Ball nach einem Schuss von Mario Gomez (17.) knapp am Tor vorbei.Der Nationalspieler - nach dem Ausfall des am Arm verletzten MiroslavKlose neben Olic der einzige verbliebene Angreifer - war noch einBayern-Aktivposten. Doch auch sein zweiter Versuch (24.) landeteneben dem Tor. Haifa hatte durch Eyal Meshumar (22.) zuvor eineMöglichkeit gehabt, die Bayern-Torwart Hans-Jörg Butt mit etwas Müheabwehrte.

Einen der sporadischen Bayern-Höhepunkte lieferte Olic, dessenSchuss (33.) von Gäste-Keeper Nir Davidovitsch schmerzhaft mit demGesicht abgewehrt wurde. In der Nachspielzeit strich ein Kopfball desKroaten knapp über das Tor. Den Fans reichte das nicht - sie pfiffenzur Halbzeit. «Man merkt, dass die Mannschaft verunsichert ist. Wirhaben viel Willen gebraucht», sagte Thomas Müller.

In der zweiten Hälfte musste die Bayern-Devise Angriff heißen.Bastian Schweinsteiger (52.) setzte mit einem Freistoß auf dieOberkante der Latte ein erstes Zeichen. Jubel auf den Rängen löstekurz darauf die Kunde des Führungstreffers aus Bordeaux aus - undweckte offenbar die Bayern-Profis. Als Olic wenige Minuten späternach einem abgewehrten Gomez-Schuss einschob, war die Erleichterungbis hinauf bis auf die Ehrentribüne förmlich zu greifen. In Turinwartet aber noch die deutlich schwerere Aufgabe auf die Bayern. BeiRemis oder Niederlage würden sie doch in der Europa League antretenmüssen.